So. Dez 22nd, 2024

Vier Modelle, neues Design, neue Kameras, anderes Display – und erstmals 5G: Das und mehr bringt angeblich das iPhone 12 mit. Bestätigt sich das, steht die Apple-Welt vor dem größten Umbruch seit dem iPhone X. Wir ordnen die Gerüchtelage.

Das iPhone 12 wirft seine Schatten voraus – und die Gerüchte zu den Varianten der neuen Apple-Generation „iPhone 2020“ verdichten sich. Hier sammelt COMPUTER BILD alle Infos zu den Nachfolgern von iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max. Offiziell bestätigt hat Apple davon zwar noch nichts. Doch zumindest der Zubehör-Shop von T-Mobile Niederlande hatte die vier erwarteten iPhone-12-Modelle kurzzeitig bereits aufgelistet. Auch wenn es sich dabei möglicherweise um eine übereifrige Aktion eines Mitarbeiters gehandelt hat, könnte das tatsächlich eine Bestätigung der aktuellen Gerüchte für vier iPhone-12-Modelle sein. Denn damit der Verkauf rechtzeitig zum Startschuss erfolgen kann, erhalten Provider von den Herstellern in der Regel Vorabinformationen.

iPhone 12: Drei Größen, vier Modelle
Spekulationen, dass die neue iPhone-12-Flotte gleich mit vier verschiedenen Modellen startet, gibt es nicht erst seit dem Fauxpas von T-Mobile Niederlande. Man erwartet demnach Versionen mit Bildschirmdiagonalen von 5,4 Zoll, 6,1 Zoll und 6,7 Zoll (DigiTimes will es noch genauer wissen und nennt 5,42 Zoll, 6,06 Zoll und 6,67 Zoll). Sowohl der T-Mobile-Screenshot als auch Leaker Jon Prosser nennen vier iPhone-12-Modelle:

iPhone 12 (5,4 Zoll)
iPhone 12 Max (6,1 Zoll)
iPhone 12 Pro (6,1 Zoll)
iPhone 12 Pro Max (6,7 Zoll)

Interessant ist dabei der Vergleich zu den 2019-Modellen. Die kamen in Displaydiagonalen von 5,7 Zoll (iPhone 11 Pro), 6,1 Zoll (iPhone 11) und 6,5 Zoll (iPhone 11 Pro Max). Die neue Generation erscheint demnach erstmals auch in einer deutlich kleineren 5,4-Zoll-Ausgabe. Eine gute Nachricht für Fans handlicher Größen, denen das iPhone SE 2 nicht modern genug aussieht. Die vom iPhone 11 bekannte Standardgröße (6,1 Zoll) erhält dann laut Prosser den Zusatz „Max“. Dieser Name für das Normalformat wirkt zunächst etwas merkwürdig – dennoch erscheint die Prognose von vier iPhone-12-Modellen glaubhaft. Da eigentlich das einfachere iPhone 12 mit 6,1-Zoll-Display technisch gesehen der direkte Nachfolger des Standardmodells iPhone 11 ist, wäre – spekulativ – auch denkbar, dass Apple abweichend von Prossers Liste sich für das 5,4-Zoll-Modell einen neuen Namen ausdenkt („iPhone 12 Mini“?) und das oben als iPhone 12 Max bezeichnete Gerät schlicht als „iPhone 12“ auf den Markt kommt.

iPhone 12 Pro mit Stahlkante – Vorbild iPhone 4?
Einem Bloomberg-Bericht zufolge weisen mindestens die Pro-Modelle kein abgerundetes Gehäuse mehr auf, sondern flache Edelstahlkanten, ähnlich wie einst das iPhone 4S oder die iPhone-5-Serie. Die Ecken seien aber stärker abgerundet, würden sich eher am Design des iPad Pro von 2018 orientieren. Eine frohe Nachricht für Fans des iPhone-5S-Designs, das bis vor Kurzem im ersten iPhone SE von 2016 weiterlebte. Einige Dummys von Leaker Sonny Dickson zeigen, wie die neuen iPhones aussehen könnten. Dabei handelt es sich allerdings wohl nicht um geleakte Original-CAD-Dateien aus der Produktion, sondern offenbar um Dummys auf Basis von Gerüchten.

OLED für günstige iPhone-12-Modelle
Wenn Sie bislang ein Display mit OLED-Technik für perfekte Kontraste wollten, mussten Sie zu den teuren Pro-Geräten greifen – denn in iPhone 11 oder iPhone SE 2 verbaut Apple weiterhin die beim Kontrast etwas schwächere LCD-Technik. Doch 2020 besitzen die beiden günstigeren iPhone-12-Modelle angeblich einen OLED-Bildschirm; der Kontrast verbessert sich also wohl deutlich gegenüber dem iPhone 11. Dennoch reicht die Qualität laut Jon Prosser nicht an die der Pro-Versionen heran. Denn die OLEDs für iPhone 12 und iPhone 12 Max stammen ihm zufolge nicht wie bei den Pro-Modellen von Samsung, sondern von der für günstige Displays bekannten chinesischen Firma BOE.
Apple spricht bei den BOE-OLEDs von Super-Retina-Displays, wohingegen die Pro-Varianten ein Super-Retina-XDR-Display erhalten. Wichtige Unterschiede: BOE-Displays können kein HDR anzeigen, sind nicht 10-Bit-fähig. Außerdem bleibt ihnen eine zentrale Neuerung der Pro-Modelle verwehrt: die für ruckelfreie Darstellung nötige höhere Bildwiederholrate von 120 Hertz (Hz). Während Samsungs Galaxy-S20-Serie die 120-Hz-Darstellung wegen des höheren Strombedarfs nur als Option anbietet, erkenne das iPhone 12 Pro automatisch, wann 120 Hz sinnvoll sind und wann nicht. Apple nenne den 120-Hz-Modus des Displays „Pro Motion“.

Apple A14: Prozessor schneller als im iPad Pro?
Wie AppleInsider berichtet, ist ein erster Benchmark zum iPhone 12 aufgetaucht. Die Resultate beeindrucken: Das iPhone 12 schlägt demnach sogar die Leistung eines aktuellen iPad Pro. Der geleakte Geekbench-Benchmark basiere auf einem Apple-A14-Prozessor, der eine Taktung jenseits 3 Gigahertz (GHz) aufweise. Seine Singlecore-Leistung erreichte eine Wertung von 1.658 und im Multicore 4.612 Punkte. Zum Vergleich: Der Apple-A12X-Bionic-Prozessor des aktuellen iPad Pro erzielte 1.110 im Singlecore- und 4.568 Punkte im Multicore-Benchmark. Noch deutlicher fällt der Leistungsunterschied zum aktuellen iPhone 11 Pro Max aus: Das lag im Singlecore bei 1.324 und im Multicore bei 3.202 Punkten. Doch genießen Sie Benchmark-Leaks stets mit Vorsicht! Erweisen sich die Gerüchte als wahr, dass der Apple-A14-Chip ebenfalls wie der Qualcomm-X60-5G-Chip im neuen 5-Nanometer-Verfahren gefertigt wird, dürfte sich der Stromverbrauch im Rahmen halten.

iPhone 12 wird kein RAM-Monster
Im iPhone 11 verbaut Apple 4 Gigabyte (GB) Speicher. Einer Macrumors-Meldung zufolge vertreten die Analysten Arcuri und Shah in einem Papier der Schweizer Investmentbank UBS die Ansicht, dass zumindest bei den zwei Topversionen der 12er-Generation 6 GB RAM zum Einsatz kommen wird. Der Grund soll in der aufwendigeren 3D-Kameratechnik der Pro-Modelle liegen. Das ist mehr als bei jedem bislang veröffentlichten Apple-Smartphone! Doch im Vergleich zu anderen aktuellen Handys liegt das längst nicht an der Spitze. So bieten etwa das Samsung Galaxy Fold, das OnePlus 7T Pro McLaren Edition und das Asus ROG Phone 2 jeweils satte 12 GB; deren Speichervolumen ist also doppelt so groß. Aber keine Panik: Zur lahmen Ente mutiert das iPhone 12 verglichen mit den genannten RAM-Monstern sicher nicht. Denn Details wie die Leistungsfähigkeit des Hauptprozessors und ein effizientes Speichermanagement spielen für die Power eines Smartphones eine große Rolle. Und auf diesem Gebiet gehört Apple seit Jahren zur Spitze im Wettbewerb.

Verschwindet die Notch mit dem iPhone 12?
Mit dem iPhone X führte Apple die „Notch“ ein: ein schwarzer Bereich im Bildschirm oben, in dem Sensoren untergebracht sind, etwa für die Frontkamera und für Face ID. Analysten der Investmentbank Credit Suisse hatten laut China Times bereits geunkt, der Hersteller setze statt der Gesichtserkennung via Face ID künftig erneut auf einen Fingerabdrucksensor, dann unter dem Display. Doch die Gerüchte von Jon Prosser deuten eher darauf hin, dass Face ID bleibt, Apple die dafür nötige Technik samt Frontkamera aber in einer kleineren Notch unterbringt. Obwohl ein Fingerabdrucksensor nun in Corona-Zeiten für Maskenträger wieder Vorteile bietet, gibt es keine weiteren Spekulationen in diese Richtung. Dafür erkenne das neue Face-ID-System Gesichter aus schrägen Blickwinkeln besser. Angeblich weiß das iPhone dank der neuen Sensoren auch, wenn Sie beispielsweise liegend im Bett lesen, und verhindert das in diesem Fall oft nervige Drehen der Anzeige automatisch.

Kamera mit LiDAR-Scanner
Offenbar unverändert bleiben 2020 die Linsenausstattung der günstigeren iPhone-Modelle und die Kameraauflösung von 12 Megapixeln. So kommen das iPhone 12 und iPhone 12 Max jeweils mit zwei Linsen (normale und Ultraweitwinkel-Kamera). DigiTimes ebenso wie die Analysten Arcuri und Shah wollen aus Zuliefererkreisen erfahren haben, dass das iPhone 2020 als vierte Linse eine 3D-Kamera besitzt. Gerüchten zufolge steckt dahinter ein LiDAR-Scanner (Light Detection and Ranging) wie beim iPad Pro, der durch genauere 3D-Erfassung eventuell leistungsfähigere Augmented-Reality-Anwendungen (AR) ermöglicht und den Autofokus verbessert. Zudem optimiere Apple den Nachtmodus und die Bildqualität von Zeitlupenaufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen – durch einen neuen vergrößerten Sensor. In den iPhone-12-Pro-Versionen kommt angeblich eine Tele-Linse mit dreifach optischer Vergrößerung zum Einsatz, statt wie bis zum iPhone 11 Pro eine Linse mit zweifacher.

iPhone 12 mit 5G-Standard
Zuletzt schienen sich die Gerüchte zu widersprechen: Hält 5G nun Einzug in die neuen iPhones oder nicht? Die naheliegende Lösung: Vermutlich werden nur die günstigsten iPhone-12-Varianten ohne 5G kommen. Das passt auch zu den Aussagen des Analysten Ming-Chi Kuo, dass manche iPhone-12-Ausgaben den 5G-Mobilfunkstandard beherrschten, mutmaßlich bis zu drei Modellvarianten. Kuo widerspricht zudem Mehdi Hosseini, der im Januar 2020 ein Erscheinen der ersten 5G-iPhones nicht vor 2021 vermeldete. Außerdem will der Analyst wissen, dass einige iPhone-Versionen sowohl den in Deutschland bislang nicht freigegebenen mmWave-5G-Standard („Millimeter-Wave“) als auch die hierzulande gängige Sub-6-GHz-Variante um 3,5 GHz unterstützen. Der Unterschied: Bei mmWave sind Übertragungsraten deutlich schneller, allerdings ist die Reichweite extrem gering – schon Mauern oder gar Fensterscheiben stoppen das Signal teils. Sprich: Das 5G-Verfahren ist perfekt für belebte Plätze, Einkaufscenter oder Fußballstadien in Großstädten. In Deutschland sind 5G-Frequenzen mit mmWave bislang nicht vergeben.

Release erst im Oktober oder November?
Wie für Apple üblich, gehen Experten von einer Vorstellung der neuen Generation im September 2020 aus. Da das Unternehmen seine Keynotes traditionell an einem Dienstag abhält, sind der 8. oder 15. September denkbar. Doch 2020 verzögert sich der Release vielleicht. Grund dafür ist der Ausbruch des Coronavirus in China, wo Apple seine Geräte produziert. Nach Medienberichten ließ der Hersteller aus Sicherheitsgründen im April 2020 keine Ingenieure nach China reisen. Jon Prosser geht daher davon aus, dass zumindest die Pro-Modelle deutlich später als gewohnt auf den Markt kommen, etwa im November 2020, wie einst das iPhone X. Berichten der DigiTimes zufolge hält Apple hingegen an den geplanten Terminen fest. Zumindest iPhone 12 und 12 Max wären somit wie üblich Ende September oder spätestens Anfang Oktober 2020 in den Läden verfügbar. Die jüngsten Gerüchte von Anfang Juni 2020 besagen nun: Apple bringt die iPhone-12-Modelle nicht zeitgleich auf den Markt. Interessant dabei: Die Gerüchte gehen davon aus, dass nicht etwa die beiden Pro-Modelle, sondern die beiden Geräte mit neuen Displaygrößen später kommen. Demnach würde sich also das kleine iPhone 12 mit 5,4 Zoll und das iPhone 12 Pro Max mit 6,7 Zoll verspäten. Hock Tan, Chef der Firma Broadcomm, die Apple unter anderem mit Funk-Chips fürs iPhone beliefert, wiederum hat die Verzögerung des iPhone 12 indirekt offiziell bestätigt. Das lässt sich so interpretieren, dass auch die anderen iPhone-12-Varianten nicht vor Oktober in den Handel kommen.

Kommt das iPhone 12 ohne Netzteil und Headset?
Der für gewöhnlich gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo tritt mit einer überraschenden Prognose auf: Das iPhone 12 werde standardmäßig ohne Netzteil und ohne Headset verkauft. Damit könnte Apple das iPhone einige Euro günstiger machen. Beim Headset ist das nachvollziehbar: Viele iPhone-Nutzer nutzen ohnehin Bluetooth-Kopfhörer, könnten sich beim Kauf also gleich für Modelle wie die AirPod Pro entscheiden. Schwieriger wird es beim Netzteil. Denn viele iPhone-Nutzer haben zu Hause veraltete Geräte. So gab es von Apple bislang für die meisten iPhone-Modelle lediglich langsam ladende 5-Watt-Netzteile mit klassischer USB-A-Buchse, nur für iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max waren 18-Watt-Netzteile mit USB-C-Buchse verfügbar. Angeblich hat Apple für die neuen iPhones ein neues 20-Watt-Netzteil entwickelt, das per USB-C-Lightning-Kabel schnelles Laden ermöglicht. Das bisherige 18-Watt-Netzteil verkauft Apple für 35 Euro, das neue Netzteil dürfte ähnlich teuer werden. Wer will, kann also mit Dritthersteller-Zubehör wie dem Anker PowerPort III Mini (26 Euro) laden. Eine Verbesserung beim Lieferumfang könnte es dennoch geben: Insider melden, dass Apple ein robusteres Lightning-USB-C-Kabel beilegt, das ähnlich eines Bügeleisenkabels von einem Gewebeüberzug stabilisiert wird.

iPhone 12 – die Preis-Frage
Jon Prosser nannte Ende April 2020 bereits mutmaßliche US-Preise für die iPhone-2020-Serie (denen, anders als in Deutschland, die Umsatzsteuer fehlt):
> iPhone 12 (5,4 Zoll): 649 US-Dollar (128 GB), 749 USD (256 GB) – etwas günstiger als das iPhone 11, das Sie in Deutschland für 799 Euro UVP kaufen. Somit ist bei uns ein Preis von 709 oder 729 Euro denkbar.
> iPhone 12 Max (6,1 Zoll): 749 USD (128 GB), 849 USD (256 GB) – möglicherweise also 799/899 Euro
> iPhone 12 Pro (6,1 Zoll): 999 USD (128 GB), 1.099 USD (256 GB), 1.299 USD (512GB) – möglicherweise 1.149/1.319/1.549 Euro
> iPhone 12 Pro Max (6,7 Zoll): 1.099 USD (128 GB), 1.199 USD (256 GB), 1.399 USD (512GB) – möglicherweise 1.249/1.419/1.649 Euro

Der Account Omegaleaks nennt sogar noch günstigeren iPhone-Preise, allerdings nur für die abgespeckten Versionen des iPhone 12 und iPhone 12 Max ohne 5G. Andere Berichte wiederum sagen sogar eine iPhone-Preissteigerung voraus. Die Lösung könnte sein: Die neue kleine Variante des iPhone 12 würde demnach günstiger als das aktuelle iPhone 11, die Modelle mit 5G aber teurer. In den Pro-Varianten ist 5G vermutlich Standard. Das iPhone 12 4G (LTE) könnte dann schon für 549 US-Dollar, das iPhone 12 Max 4G für 549 Euro kommen.

Einschätzung: Was steckt im iPhone 2020?
Die wichtigsten Neuerungen der iPhone-Generation 2020 sind voraussichtlich das frische Design, die 5G-Technologie – und das kleinere Einstiegsformat mit eventuell günstigerem Preis als beim iPhone 11. Damit würde die iPhone-12-Reihe sowohl bei Größe (5,4 bis 6,7 Zoll) wie Preis (gut 700 bis knapp 1.700 Euro) eine enorme Bandbreite an Bedürfnissen und Budgets abdecken. Ein Verkaufserfolg ist somit absehbar. Da wir vermutlich noch länger mit Corona leben müssen, bleibt allerdings zu hoffen, dass Apple die Face-ID-Technik zur Nutzung mit Maske verbessert oder mit einer zusätzlichen Iris-Erkennung versieht. Der Streit um das nicht mehr mitgelieferte Netzteil ist letztlich nur eine Preisfrage: Wer schon ein passendes Netzteil hat, wird es weiternutzen. Wer das neue schnellere Netzteil benötigt, muss etwas mehr Geld ausgeben. Es bleibt aber zu hoffen, dass Apple eine USB-A-auf-USB-C-Adapter mitliefert. Denn die meisten alten Netzteile kommen noch mit der großen alten Buchse (USB-A).

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Von bella