Die für ihre „Teardowns“ bekannte Seite iFixit hat das neue iPhone 8 zerlegt und einige interessante Details herausgefunden, bemängelt aber Probleme bei einer Reparatur.
Die Seite iFixit ist bekannt dafür, neue Apple Produkte schon kurz nach Erscheinen komplett zu zerlegen. Das liefert oft interessante Erkenntnisse über die von Apple verbaute Hardware und man erfährt außerdem, ob das Gerät einfach zu reparieren ist. Beim neuen iPhone 8 (ohne Plus) sind zwar keine großen Entdeckungen zu vermerken, aber doch einige interessante Details.
So ist die Akkukapazität wie bereits bekannt wirklich etwas kleiner als beim iPhone 7, sie sinkt von 1960 auf 1812 mAH. Dank effizienterem A11-Prozessor soll die Laufzeit aber identisch sein. Interessant ist ebenso, dass im Testgerät ein Qualcomm-Modem (Qualcomm WTR5975 Gigabit LTE) verbaut ist, es gibt aber wohl auch Geräte mit Intel-Modem. Die Qualcomm-Version gilt dabei als leistungsfähiger und würde eigentlich sogar Gigabit-LTE unterstützen. Allerdings befinden sich Qualcomm und Apple in einem langwierigen und komplexen Gerichtsstreit über Lizenzen und Verträge.
Auffällig ist beim neuen iPhone vor allem die Rückseite aus Glas. Inwieweit das Glas resistent gegen Kratzer ist, hat iFixit nicht getestet, verweist aber auf einen ersten Test von JerryRigEverything auf Youtube. Hier macht das iPhone 8 nebenbei einen sehr guten Eindruck. Nur auf das Glas der Kamera sollte man anscheinend besonders gut aufpassen.
Das Zerlegen eines iPhone 8 ist etwas aufwendiger geworden, Schuld ist wie beim iPhone 7 der Schutz vor Wasser und Staub nach IP-Norm.
Die Anordnung der Komponenten ist ähnlich wie beim Vorgänger, Apple hat aber viele Details geändert. So gibt es eine zusätzliche Befestigung für die Taptic-Engine, ein über den Lautsprecher laufendes Antennenkabel und statt zwei Klebestreifen fixieren jetzt vier Streifen den Akku am Gehäuse. Nebenbei wird auch eine Befestigungsschraube der Hauptplatine durch eine Dichtung geschützt.
Bei Erreichen der Rückseite zeigt sich außerdem, wie die neue drahtlose Aufladefunktion funktioniert: Eine große runde Spule auf der Rückseite ist dafür zuständig.
Grundsätzlich hat Apple aber eine Vielzahl an Komponenten verbessert. So weist die Kamera zwar die gleiche Auflösung und das Objektiv die Lichtstärke des iPhone 7 auf, bietet aber einen größeren Sensor und der A11-Prozessor beinhaltet einen neuen Image-Prozessor. Ein Röntgenbild zeigt außerdem vier kleine Magneten im Kameramodul, offenbar für die optische Bildstabilisierung. Das sollte für weniger verwackelte Bilder und der größere Sensor für bessere Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen sorgen. Das noch nicht zerlegte iPhone 8 Plus soll ja ebenfalls neue Kamerasensoren erhalten.
Auch den Lightning-Port hat Apple anscheinend etwas überarbeitet. So hat das Modul eine neue Farbe. iFixit vermutet, er ist aus einem neuen temperaturbeständigen Material um die neue Schnellladefunktion zu unterstützen, kann man doch ein iPhone per Macbook-Netzteil jetzt noch schneller laden. Eine weitere kleine Verbesserung ist außerdem ein Filter über dem Lichtsensor, vermutlich für die neue True-Tone-Funktion des Displays. Diese Funktion passt jetzt auf Wunsch die Farbdarstellung an das Umgebungslicht an.
Eine Note für die Reparierbarkeit hat iFixit noch nicht vergeben, wir vermuten aber, sie wird wohl dem iPhone 7 entsprechen. Ein Teardown des iPhone X ist dagegen wohl erst ab November zu erwarten.
Update: Der „Repairability Score“ beim iPhone liegt beim iPhone 8 nur bei 6, das iPhone 7 hatte die bessere Note 7 erhalten. Gründe für diese Abwertung: Bei einem Schaden des Glasrückens ist dieser nur schwer austauschbar. Außerdem sind viele Komponenten nur schwer erreichbar. Vorteile: Display und Akku sind weiter relativ einfach erreichbar. Durch das neue drahtlose Laden wird außerdem die Lightning-Schnittstelle weniger belastet, was die Möglichkeit von Schäden reduziert.
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