So. Dez 22nd, 2024

Mit HDMI 2.1 wird der bewährte Anschluss für Bild und Ton erheblich schneller. Was sich verbessert und für wen es interessant ist, verrät COMPUTER BILD.

Wenn es auf der IFA in Berlin (6. bis 11. September 2019) um Fernseher geht, ist oft auch von neuen Anschlüssen die Rede: von HDMI 2.1. Der Anschluss sieht aus wie bisherige HDMI-Varianten und ist voll abwärtskompatibel zu ihnen. Die Übertragungsgeschwindigkeit hat sich jedoch erheblich gesteigert. So lassen sich höher aufgelöste Filme sowie schnellere Bildraten übertragen. Und es kommen Features hinzu, die allerdings zum Teil gar nicht so neu sind. COMPUTER BILD erklärt die Details.

HDMI 2.1: 4K, 8K und bis zu 120 Bilder pro Sekunde
HDMI 2.1 überträgt bis zu 48 Gigabit pro Sekunde, Videos in UHD- oder 4K-Auflösung (3840×2160 Bildpunkte) laufen dadurch mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Der bislang verbreitete HDMI-2.0-Anschluss schaffte nur 60. Bei der viermal so hohen 8K-Auflösung (7680×4320) sind 60 Bilder pro Minute drin. Aber ganz wichtig, wenn es um die verschiedenen Versionen von Anschlüssen und Schnittstellen geht: Es geht immer nur um die Möglichkeiten der Schnittstelle selbst, nicht um garantierte Spezifikationen des zugehörigen Produkts. Ein Fernseher mit HDMI 2.1 muss also nicht zwingend ein 8K-Fernseher sein. Genauso wenig ist garantiert, dass ein UHD-Fernseher mit HDMI 2.1 4K-Videos mit 120 Bildern pro Sekunde abspielt. Die Schnittstelle kann es dann jedenfalls.

HDR und Funktionen für Gamer
Je nach Produkt ist es möglich, dass HDMI-2.1 nicht für maximale Auflösung und Bildrate eingesetzt wird, sondern für andere Funktionen der neuen Schnittstelle. So ist damit erstmals die Übertragung von Filmen mit sogenanntem dynamischem HDR (High Dynamic Range, größerer Farb- und Helligkeitsumfang) im HDMI-Standard verankert. Dynamische HDR-Standards wie Dolby Vision und HDR10+ enthalten Szene für Szene sogenannte Metadaten zu Helligkeit und Farbe, an denen sich der Bildschirm für maximalen Kontrasteindruck orientieren kann. Das schafften Dolby Vision und HDR10+ zwar bislang bereits über HDMI 2.0, allerdings abseits des offiziellen Standards. Eine Verbesserung erfuhr zudem der Audio Return Channel (ARC), der den TV-Ton vom Fernseher an Soundbars und AV-Receiver weiterleitet. Mit eARC sind auch aktuelle Raumklang-Formate in höchster Auflösung übertragbar.

Gut für Gamer: In HDMI 2.1 ist nun auch VRR (Variable Refresh Rate) fest verankert. Damit handeln etwa Spielkonsole und Fernseher kontinuierlich die optimale Bildrate aus – so schnell, wie Grafikkarte oder Konsole liefern können, aber nicht schneller, als der Fernseher zur vollständigen Darstellung benötigt. Das ermöglicht einerseits flüssige, ruckelfreie Abläufe, andererseits verhindert das zerrissene Bilder („Tearing“). Und dank ALLM (Auto Low Latency Mode) wechseln Fernseher automatisch in einen Game-Modus mit kurzer Video-Durchlaufzeit (Latenz). Spielt die Konsole dagegen etwa einen Film ab, wechselt der Fernseher zurück in den Film-Modus.

Ist mein neuer Fernseher morgen schon veraltet?
HDMI 2.1 ist in den ersten Fernsehern bereits zu haben, darunter 4K- und 8K-Modelle. Dazu gehören die aktuellen QLED-Fernseher von Samsung und OLED-Modelle von LG. Von dem Kürzel darf man sich aber nicht blenden lassen. Wichtig ist allein, dass alle beteiligten Geräte auch die gewünschten Features beherrschen, die HDMI 2.1 erlaubt. Ob jemals Film-Player für 8K mit 60 Bildern pro Sekunde auf den Markt kommen, steht allerdings in den Sternen. Auch 4K mit 120p ist heute weitgehend nutzlos. Am interessantesten sind derzeit die Gaming-Features, die allerdings weitgehend auch mit HDMI 2.0 realisierbar sind – siehe Xbox One und Samsung-Fernseher seit 2018. Wer allerdings HDMI 2.1 in voller Pracht nutzen möchte, wird auch ein entsprechend breitbandiges 48G-Kabel brauchen. COMPUTER BILD meint: Lehnen Sie sich ruhig zurück – bis der Stein bei HDMI 2.1 tatsächlich ins Rollen kommt und ausreichend Geräte und Inhalte verfügbar sind, vergeht noch viel Zeit. Und sollten Sie Probleme mit einer HDMI-Verbindung haben: Der HDMI-Ratgeber von COMPUTER BILD verrät, wie Sie die lösen.

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Von bella