So. Dez 22nd, 2024

Das Business-Handy von vor über 10 Jahren war ein prall ausgestatteter Allrounder mit diversen Technik-Highlights. Unser Autor erinnert sich an sein erstes „Smartphone“.

Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, an dem ich das erste Mal „mein“ Nokia E66 in den Händen gehalten habe: Es war Anfang Oktober 2008 als ich ein Stück mobiler Zukunft – wie mir damals schien – vom Postboten überreicht bekam. Das kompakte Schiebehandy hatte nicht nur ein Farbdisplay mit einer Auflösung von sagenhaften 240×320 Pixeln (das entspricht 167 ppi) verteilt auf 3,7×4,9 Zentimeter. Es konnte auch – und zwar ziemlich gut – E-Mail empfangen und versenden, einigermaßen passable Fotos knipsen und war vor allem dank seines Schiebemechanismus extrem kompakt. Und mit den kompakten Maßen von 10,8x5x1,4 Zentimetern konnte ich das E66 in praktisch jeder Tasche verschwinden lassen.

Das war 2008 an Bord eines Top-Handys
Richtig klasse fand ich an meinem Nokia E66, dass es multitasking-fähig war: Traf etwa während des Surfens über WLAN eine SMS ein, konnte ich diese lesen und beantworten, während der Browser im Hintergrund weiterlief. Heutzutage selbstverständlich – damals war es eindrucksvoll, nach dem Lesen einer SMS „komfortabel“ an der selben Stelle weiter im Internet surfen zu können. Apropos Surfen: Das Nokia E66 konnte via WLAN mit maximal 54 MBit/s Daten abrufen. Per UMTS (HSDPA) betrug das Tempo bis 3,6 Mbit/s.
Das eingebaute A-GPS (Assisted GPS) war ein weiteres Highlight des E66, damit gelang die erste Ortung in maximal 30 Sekunden, mit dem damals üblichen GPS konnte das bis zu fünf Minuten dauern. Die Anzeige der Position erfolgte dann auf den im Gerät vorinstallierten Navi-Karten „Nokia Maps“.

Außerdem bietete das Handy:
·eine Infrarot-Schnittstelle,
·Bluetooth
·E-Mail per POP3, SMTP und IMAP4 und auch diverse Push-Mail-Standards wurden unterstützt, darunter WindowsExchange
·ein UKW-Radio (der eingesteckte Kopfhörer diente dabei als Antenne)
·und einen ziemlich gut klingenden MP3-Player (kürzlich wieder ausprobiert und meine Erinnerung täuschte mich nicht!)

120 Megabyte Speicher inklusive
Was heute lachhaft gering erscheint, war 2008 richtig viel: Der interne Speicher meines Nokia E66 bietet 120 Megabyte. Fotos, die ich mit der 3,15-Megapixel-Hauptkamera des E66 sogar schon mit Autofokus-Funktion geknipst hatte, speicherte ich allerdings lieber auf der eingelegten microSD-Karte des Nokia, mit der ich 8 Gigabyte Speicherplatz nachrüstete. Die Qualität der Fotos ist übrigens ganz ordentlich: Farben wurden recht natürlich eingefangen die Kontraste waren in Ordnung. Auch an der Schärfe gab es nicht allzu viel zu meckern – selbstverständlich dennoch kein Vergleich mit den Ergebnissen die Smartphone-Kameras heutzutage liefern.

Das Nokia E66 bei O2
Etwas Geschichte rund um das Nokia E66: Der Mobilfunkanbieter O2 verkaufte das Business-Handy erstmals ab September 2008. Bis zum 31. Dezember 2008 hat O2 dann bereits mehr als 10.000 Exemplare des Handys mit O2-Vertrag unter die Leute gebracht. Der beliebteste Tarif dabei war der O2 Genion L. Beeindruckend ist insbesondere, wie sehr sich die Datennutzung innerhalb von 10 Jahren verändert hat: Im Jahr 2008 wurden weniger als 2.000 Terabyte Daten über das O2-Netz abgerufen. 2018 (nach der Fusion mit E-Plus) waren es bereits 622.300 TB – das entspricht einer mehr als 300-fachen Steigerung! Mit 10.000 LTE-Aufrüstungen im Laufe des Jahres 2019 erweitert O2 sein Mobilfunktnetz derzeit übrigens besonders intensiv, es ist also auch in diesem Jahr beim Mobilfunkanbieter mit einem deutlichen Anstieg des verbrauchten Datenvolumens zu rechnen.

Und heute?
In meinem E66 steckt eine zweite SIM-Karte (mit gleicher Haupt-Rufnummer). Sein Akku hält trotz des Gerätealters von über 11 Jahren immer locker eine Woche und mehr durch, denn es wird ja nur zum Telefonieren genutzt. Bei Radtouren ist es nach wie vor ein guter Begleiter – wenn es darum geht erreichbar zu sein.

Die „Vorgänger“ des Nokia E66
Bevor ich zum Nokia E66-Besitzer wurde, nutzte ich mit dem Siemens S55 längere Zeit eines der ersten Handys mit Farbdisplay. Davor begleitete mich der Nokia-Klassiker 6210 drei Jahre lang für Anrufe und SMS. Im Herbst 2010 musste das E66 dann leider in meiner Schreibtisch-Schublade Platz nehmen – gegen die magische Anziehungskraft des iPhone 4 hatte es leider keine Chance mehr.

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Von bella