16-Kern-Prozessor Core i9-12900K, bärenstarke RTX-3090-Grafikkarte, verflucht schneller 32-Gigabyte-DDR5-Speicher: Der neue Aldi-PC Medion Erazer Hunter X20 protzt mit Superlativen. Überzeugt er auch im Test?
Testfazit
Der unangenehme Teil: Aldi veranschlagt 3.499 Euro für den Erazer Hunter X20. Das ist zweifelsfrei richtig viel Geld. Aber Käufer und Käuferinnen bekommen dafür richtig viel geboten: Sie erhalten einen tadellos verarbeiteten PC, der jeder Aufgabe gewachsen ist – egal ob bei kräftezehrenden Foto- und 4K-Videobearbeitungen oder beim Zocken aktueller Titel in 4K bei voller Detailwiedergabe. Und die verbauten Komponenten waren zum Testzeitpunkt richtig teuer. Ein Auszug: Die RTX-3090-Grafikkarte kostete 2.000 Euro, der Prozessor Core i9-12900K knapp 600 Euro, der DDR5-Arbeitsspeicher 350 Euro. Und, und, und … Einzeln kaufen, zusammenbauen und Geld sparen? Keine Option. Dann wird es noch teurer.
Medion Erazer Hunter X20 im Test: Schickes Kleid
Hersteller Medion hat den Erazer Hunter X20 in ein richtig schickes Gehäuse von InWin verfrachtet. An der Front gibt es keine Anschlüsse, die befinden sich an der Oberseite: Fürs Anstöpseln von USB-Sticks und externen SSDs sind hier zwei USB-Typ-A-Buchsen der Version 3.2 Gen 1 vorhanden, für Headsets je ein Kopfhörer- und Mikrofonanschluss. Klasse: Wie bei Gaming-PCs üblich, dürfen Kunden auch beim Erazer Hunter X20 durch die links angebrachte Plexiglasscheibe einen Blick auf das Innenleben erhaschen.
Antrieb: Intel Core i9-12900KF
Und das hat es in sich: Der auf dem Mainboard Gigabyte Z690 Aorus Pro AX eingepflanzte Motor befindet sich unter der Wasserkühlung Alphacool Eisbaer 240 – er ist das Top-Modell aus Intels aktueller Alder-Lake-Reihe. Der Core i9-12900K hat acht starke Kerne des Typs „Golden Cove“ (P-Kerne) – etwa für leistungshungrige Anwendungen wie Adobe Photoshop. Weitere acht stromsparende Kerne des Typs „Gracemont“ (E-Kerne) erledigen einfache Office-Aufgaben. Vorsicht: Das impliziert auch, dass nicht alle Kerne Windows 11 per Hyperthreading-Technik für eine bessere Aufgabenverteilung die doppelte Anzahl von Recheneinheiten (Threads) vorgaukeln dürfen. Beim Core i9-12900K sind es nur die Golden-Cave-Einheiten. So ergeben sich aus 16 echten Kernen in der Summe 24 Threads (8×2 + 1×8 = 24). Übrigens: Die CPU ist ein „K“-Modell, lässt sich also bei Bedarf übertakten. Das „F“ sagt hingegen aus, dass diese CPU keinen Grafikchip hat. Braucht der Aldi-PC auch nicht, schließlich hat er eine separate Grafikkarte.
Arbeitsspeicher: Groß und vom schnellen DDR5-Typ
Dem Prozessor steht ein mit 32 Gigabyte sehr großzügig bemessener Arbeitsspeicher zur Seite. Der stammt sogar vom schnellen Typ DDR5. Der Datenaustausch mit dem Prozessor erfolgt mit einem Takt von 4.800 Megahertz. Intels Alder-Lake-Prozessoren sind im Übrigen die ersten CPUs, die mit DDR-5-Arbeitsspeicher zusammenarbeiten.
Bildmacher: Besser geht es (fast) nicht
Die Berechnung der Bildwiedergabe übernimmt eine mit Nvidias zweitschnellstem Grafikchip bestückte Grafikkarte von Zotac – der GeForce RTX 3090. Der Grafikchip mit der Kennzeichnung Ampere GA102 hat 10.496 Recheneinheiten, die mit einem Basistakt von 1.395 Megahertz (MHz) arbeiten, per Boost drehen einzelne Kerne der GPU temporär auf 1.860 MHz auf. Für die schnelle Auslagerung von berechneten Daten wie Texturen oder Polygonen von Spielfiguren und Objekten hat die RTX 3090 einen mit 24 Gigabyte riesigen Grafikspeicher vom schnellen Typ GDDR6X.
Speicher: Richtig viel!
Für Windows 11, Programme und Spiele hat der Rechner eine M.2-SSD mit PCI-Express-Anschluss und satten 2 Terabyte Speicher. Wem das nicht reicht: Für Fotos, Videos und Musik besitzt der Erazer noch eine klassische Festplatte – mit ebenfalls 2 Terabyte großem Volumen.
Netzzugang: Drahtlos und per Kabel
Keine Hindernisse gibt es beim Netzzugang: Zocker dürfen den Hunter X20 klassisch per Netzwerkkabel ins Internet befördern – oder drahtlos per WLAN-ax (auch Wifi 6 genannt). Für die Synchronisation mit Tablets und Smartwatches hat der Rechner Bluetooth in der aktuellen Fassung 5 an Bord. Wer per Kabel ins Netz will: Der Hunter X20 besitzt eine Netzwerkkarte, die Daten mit bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde überträgt.
Verdammt schneller Arbeiter
Und was bringt das alles? Wenig überraschend, dass der Aldi-PC für Internet- und Office-Anwendungen schlichtweg überdimensioniert ist. Aufgaben mit Word, Excel und PowerPoint erledigte er im Test im Handumdrehen. Aber selbst das leistungshungrige Zusammenstellen eines Films aus mehreren Clips ließ ihn genauso wenig schwitzen wie das aufwendige Bestücken von Fotos mit 3D-Effekten. Er zählte am Ende sogar zu den schnellsten PCs, die COMPUTER BILD in der Vergangenheit im Test hatte. Keine Prüfung zwang ihn wirklich in die Knie!
Ein echter Spieler mit Raytracing-Effekten
Und wie meisterte er seinen eigentlichen Einsatzzweck? Spiele zeigte er in Full-HD mit 1920×1080 Bildpunkten bei voller Detailwiedergabe schön flüssig– das war ein Klacks für die verbaute Hardware. Sollten Zocker bereits einen 4K-Monitor besitzen und Titel wie „Elden Ring“ mit 3840×2160 Pixeln spielen wollen, klappt auch das! Im Test lieferte die RTX-3090-Grafikkarte mehr als genügend Bilder pro Sekunde zum Monitor. Das Tempo reichte selbst dann noch für eine flüssige Wiedergabe, wenn die Tester Raytracing-Effekte wie Spiegelungen und Lichteffekte in Spielen wie „Watch Dogs – Legion“ und „Cyberpunk 2077“ bis zum Anschlag aufdrehten. Der Medion Erazer Hunter X20 hat sogar noch Reserven für kommende Spiele.
Medion Erazer Hunter X20 im Test: Fazit
Der unangenehme Teil: Aldi veranschlagt 3.499 Euro für den Erazer Hunter X20. Das ist zweifelsfrei richtig viel Geld. Aber Käufer und Käuferinnen bekommen dafür richtig viel geboten: Sie erhalten einen tadellos verarbeiteten PC, der jeder Aufgabe gewachsen ist – egal ob bei kräftezehrenden Foto- und 4K-Videobearbeitungen oder beim Zocken aktueller Titel in 4K bei voller Detailwiedergabe. Und die verbauten Komponenten waren zum Testzeitpunkt richtig teuer. Ein Auszug: Die RTX-3090-Grafikkarte kostete 2.000 Euro, der Prozessor Core i9-12900K knapp 600 Euro, der DDR5-Arbeitsspeicher 350 Euro. Und, und, und … Einzeln kaufen, zusammenbauen und Geld sparen? Keine Option. Dann wird es noch teurer.
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