So. Dez 22nd, 2024

Mit dem Vivo Y76 5G hat der chinesische Hersteller Vivo bereits Ende letzten Jahres ein neues Mittelklasse-Gerät auf den Markt gebracht. Nun ist das Gerät auch hierzulande verfügbar. Was das Smartphone neben MediaTek Dimensity 700, 4100 mAh Akku und 50 Megapixel Hauptkamera für eine UVP von 329 Euro zu bieten hat, schauen wir uns in diesem Artikel an.

Display & Design des Vivo Y76 5G
Das Y76 5G ist mit einem 6,58 Zoll großen Display mit Full-HD-Auflösung (2408 x 1080 Pixel) ausgestattet. Dieses bietet eine Helligkeit von 460 Lux und ein 20:9 Seitenverhältnis. Leider handelt es sich nur um ein IPS LCD-Panel. In dieser Preisklasse verbauen andere Hersteller meistens AMOLED-Displays. Die Helligkeit ist daher auch unterdurchschnittlich. Ebenfalls ist es sehr schade, dass Vivo nur ein Panel mit 60Hz verbaut. Wenn der Hersteller schon bei AMOLED spart, sollte mindestens ein 120Hz Panel zum Einsatz kommen. So ist das Vivo bedauerlicherweise durchweg schlechter ausgestattet als nahezu alle Konkurrenten auf dem Markt.

Die Displayränder oben und an der Seite sind vergleichsweise schmal. Lediglich am unteren Displayrand fällt ein dickes Kinn auf. Oben wird der Rand durch die tropfenförmige Notch unterbrochen, in der die Frontkamera Platz findet. Insgesamt ergibt sich nach Herstellerangaben ein Display-Gehäuse-Verhältnis von 90,6%. Das Smartphone misst 163,84 x 75 x 7,79 Millimeter und wiegt 175 Gramm. Damit ist es durchschnittlich groß, aber dünner und leichter als Smartphones der Konkurrenz. Sowohl der Rahmen als auch die Rückseite bestehen aus Kunststoff. Auch hier kann man in diesem Preisbereich Besseres erwarten, wie etwa eine Glasrückseite oder eventuell sogar einen Metallrahmen.

Der rechte Gehäuserahmen beherbergt Lautstärke-Wippe und Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor, die linke Seite ist blank gehalten. Auf der Oberseite finden wir ein Mikrofon und den Hybrid-Einschub für entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine MicroSD-Karte zur Speichererweiterung. Die Unterseite bietet Platz für einen 3,5 Millimeter Klinkenanschluss, einen USB-C Ladeanschluss und den Monolautsprecher.

Auf der Rückseite findet man in der oberen linken Ecke das Kameraelement mit Triple-Kamera und Blitz. Das Element steht leicht hervor, das Gerät wird auf dem Tisch also leicht wackeln. Unten links ist der „Vivo“-Schriftzug zu sehen. Das Mittelklasse-Smartphone ist in den Farben Midnight Space (Schwarz) und Cosmic Aurora (Blau) verfügbar.

Kamera des Vivo Y76 5G Das Vivo Y76 5G bietet ein Triple-Kamera-Setup mit einer 50 Megapixel Hauptkamera, einer 2 Megapixel Makrokamera und einer 2 Megapixel Tiefenkamera. Hier kann man bereits kritisieren, dass Vivo keine Ultraweitwinkel-Kamera verbaut, sondern das Setup mit zwei 2-Megapixel-“Schrottsensoren” auffüttert.

Die Hauptkamera bietet eine f/1,8-Blende, eine Zeitlupen- und Zeitrafferfunktion, sowie einen Nachtmodus. Erstmals soll der Nachtmodus auch für die 16 Megapixel Selfie-Kamera auf der Vorderseite verfügbar sein. Somit sollen auch in der Nacht helle und detailreiche Ergebnisse möglich sein. Mithilfe der „Face Beauty“-Funktion können Selfies in mehreren Dimensionen bearbeitet werden. Dazu zählen unter anderem der Hautton und die Gesichtsform.

Außerdem bietet das Smartphone eine sogenannte Doppelbelichtung, bei der zwei unterschiedliche Belichtungen in nur einem Bild möglich sein sollen. Beim Y76 5G konzentriert Vivo sich aber vor allem auf Vlogging, denn man verspricht, Videos mithilfe von Software (EIS) von jeglicher Ruckler zu befreien – auf einen optischen Bildstabilisator (OIS) verzichtet man leider. Der „Ultra Stable Video-Modus“ ist durch einen einfachen Klick zu aktivieren und deaktivieren. Außerdem lassen sich im Videomodus sowohl die Frontkamera als auch die Hauptkamera auf der Rückseite simultan verwenden.

Obwohl der Hersteller sich angeblich auf die Video-Funktionen konzentriert hat, können die Hauptkamera und die Frontkamera Videos dennoch nur in 1080p mit maximal 30 Bilden pro Sekunde aufnehmen. Hier wären eine 4K-Auflösung oder 60 Bilder pro Sekunde ein absolutes Minimum gewesen. So bleibt das Vivo auch in diesem Punkt schlichtweg unterdurchschnittlich.

Akku, Leistung Konnektivität
Der Akku misst 4100 mAh und kann dank 44 Watt Schnellladen innerhalb von 32 Minuten von null auf 70 Prozent geladen werden. Unter der Haube werkelt der MediaTek Dimensity 700 SoC. Dem stehen 8 Gigabyte Arbeits- und 128 Gigabyte Massenspeicher zur Seite. Der Prozessor wurde bereits im Frühjahr 2021 als Prozessor für die untere Mittelklasse vorgestellt und bietet zwei ARM Cortex-A76 Kerne mit bis zu 2,2 GHz für anspruchsvolle Aufgaben und sechs langsamere ARM Cortex-A55 Kerne mit bis zu 2 GHz Takt in einem Stromspar-Cluster. Der Prozessor kommt zum Beispiel im Realme 8 5G zum Einsatz. Für ein Smartphone dieser Preisklasse ist der Chip leider viel zu langsam. Hier das Realme 8 5G, ebenfalls mit dem MediaTek Dimensity 700 Prozessor, im Vergleich mit Geräten, die in der gleichen Preisklasse, wie das Vivo Y76 5G liegen.

Wie der Beiname „5G“ beim Y76 5G vermuten lässt, unterstützt das Vivo-Smartphone den allerneusten Mobilfunkstandard. Auch die wichtigsten LTE-Bänder – inklusive LTE-Band 20 – sind mit von der Partie. WLAN 5, Bluetooth 5.1 und NFC sind ebenfalls verbaut. Somit ist auch das kontaktlose Bezahlen möglich. Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz. Darüber legt Vivo seine Benutzeroberfläche „Funtouch OS 12“.

Preis, Verfügbarkeit und unsere Einschätzung
Das Vivo Y76 5G ist ab sofort zu einer UVP von 329 Euro zu erwerben. Die größten Kritikpunkte an dem Gerät sind:
kein AMOLED Display
keine 120Hz oder wenigstens 90Hz Anzeige
keine Ultraweitwinkel-Kamera
keine 4K-Videos vergleichsweise langsamer Prozessor

Zusammengefasst ist das Vivo Y76 5G in allen Punkten schlechter als die Konkurrenz von Samsung, Xiaomi, OnePlus oder Realme. Von einem Kauf raten wir daher vorerst ab. Damit das Vivo Y76 vonseiten der verbauten Hardware eine Empfehlung erhalten könnte, müsst sich der Verkaufspreis des Smartphones halbieren.

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Von bella