Di. Dez 24th, 2024

HMD Global Oy, Lizenznehmer der finnischen Traditionsmarke Nokia, rückt die Nachhaltigkeit in den Fokus. Bemerkbar macht sich dieser lobenswerte Ansatz bereits beim Blick in den Karton des Nokia X20: Die beigelegte Schutzhülle besteht laut Hersteller aus einem zu 100% biologisch abbaubaren Material. Ein (Schnell-)Ladegerät zählt bewusst nicht zum Lieferumfang.

Für Elektronikgeräte gilt Langlebigkeit als ein sinnvoller Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Haptik und Verarbeitungsqualität verdeutlichen auf Anhieb, warum der Hersteller auf den 216 Gramm schweren Boliden drei Jahre Garantie gibt. Rahmen und die mattierte, gegen Fingerabdrücke weniger empfindliche Rückseite bestehen aus Kunststoff, was die wertige Anmutung nur marginal beeinträchtigt.

Ein nachweislicher Schutz gegen Wasser und Staub fehlt dem X20. Dafür ist die komfortable 6,7 Zoll große Anzeige mit Gorilla Glass 5 und einer Schutzfolie für Alltagseinsätze bestens gewappnet. Gemessen am Preis entspricht der Bildschirm nicht ganz dem Stand der Technik: Das leuchtstarke LCDisplay löst zwar standesgemäß auf (1080 x 2400 Pixel), begnügt sich aber mit einer Bildwiederholrate von 60 Hertz.

Bei deaktivierter Anzeige können Benachrichtigungen dauerhaft eingeblendet werden (Always-on-Display). Da die Akkulaufzeit mit 13:04 Stunden lang ausfällt, lässt sich hier die LCD-typisch höhere Stromaufnahme verkraften. Entsperrt wird mit dem Fingerprintsensor im Ein-/Ausschalter oder per Gesichtserkennung.

Der verwendete Systemchip, ein Qualcomm Snapdragon 480 5G, sorgt für eine alltagstaugliche Performance. Unser Vergleich zeigt jedoch, dass das X20 damit untermotorisiert ist. Denn auch das deutlich günstigere A54 5G ist damit ausgestattet, während das preislich mit dem X20 vergleichbare 94er-Modell viel stärker bestückt ist.

Xiaomis Poco F3 5G demonstriert eindrucksvoll, wie viel Rechenpower in der 400-Euro-Liga machbar ist. Dessen Snapdragon 870 erreicht in Benchmarks teilweise mehr als doppelt so hohe Werte. Beim Speicher dagegen kann das X20 mit 8/128 GB die Erwartungen erfüllen. Über den Hybrideinschub lässt sich die Kapazität erweitern.

Starkes Versprechen: Software-Updates für drei Jahre
Eine nahezu bloatwarefreie und stets aktuelle Software samt einer schlanken Benutzeroberfläche zählen wie bei den Google-Pixel-Phones zu den ausgewiesenen Vorzügen der Nokia-Modelle. Neben den wichtigen Sicherheitsaktualisierungen soll es hier auch Android-Upgrades für einen Zeitraum von drei Jahren geben – beste Aussichten also für ein längerfristig aktuelles Betriebssystem.

Im dritten Quartal könnte der erste große Sprung auf die neue OS-Version anstehen: Dann wird der Launch von Android 12 erwartet. Zu den Extras zählen ein UKW-Radio samt Kopfhörerklinke und eine seitlich links integrierte Zusatztaste, die Googles Sprachassistentin auf den Plan ruft.

Die von Zeiss veredelte Weitwinkelhauptkamera schießt unter günstigen Lichtbedingungen sehr ansehnliche Fotos. Nicht überzeugen konnte uns dagegen das Ultraweitwinkelmodul. Die 32-Megapixel-Frontkamera fasst für eine höhere Lichtausbeute jeweils vier Bildpunkte zusammen und erreicht eine respektable Selfiequalität.

In den 5G-Netzen schafft das On-Chip-Modem (X51) theoretische Spitzendatenraten bis 2,5 Gbit/s. Mit Highspeed-LTE, WiFi-5, Bluetooth 5.0 und NFC zeigt sich die Connectivity den heutigen Anforderungen gewachsen. Im Labor offenbarten sich leichte Schwächen bei der Akustik in Senderichtung und im GSM-Durchgang. Ansonsten gingen die Funkleistungen in Ordnung. Insgesamt hat das Nokia X20 in unserem Testfeld gemessen am Preis zu wenig zu bieten.

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Von bella