Mi. Dez 25th, 2024

Mal eben kurz das Notebook-Trackpad nutzen, geht schon in Ordnung. Aber den ganzen Tag ernsthaft damit arbeiten? Das geht mit einer Maus doch besser – viel besser noch mit einer kabellosen. Welche Modelle sind empfehlenswert? 

Das wichtigste Computerzubehör? Das ist für die meisten ganz klar die Maus. Vor allem jetzt, da vielen wegen des Coronavirus im Home-Office arbeiten müssen. Über 50 Jahre ist der digitale Nager inzwischen alt, aber immer noch aktuell: Am 9. Dezember 1968 stellte der US-amerikanische Computerpionier Douglas Engelbart der Weltöffentlichkeit das erste Modell einer Computermaus vor, die er an der renommierten Forschungsstätte Stanford Research Institute entwickelt hatte. Den Siegeszug der Maus hielten in den vergangenen fünf Jahrzehnten selbst alternative Eingabegeräte wie Touchpads und Touchscreens nicht auf, denn: Ob im Netz surfen, in Tabellen rechnen oder Texte schreiben – an Computer und Notebook ist eine Maus die bequemste Lösung, um sich durch die Programme zu klicken. Und eine sehr günstige: Die billigste Maus im Test kostet nur 6 Euro. Aber auch für die teuersten Kandidaten muss man nicht das Konto überziehen – alle getesteten Mäuse gibt es für weniger als 30 Euro.

Funk-Maus-Test: Muss in die Hand passen
Selbst die beste Maus sorgt im Home-Office für Frust, wenn sie nicht in die Hand des Nutzers passt – also am besten ausgiebig testen, bevor die Maus in den Dauereinsatz geht. Und was nicht gut in der Hand liegt, einfach wieder zurückschicken. Wie sehr sich Mäuse in Größe und Form unterscheiden, zeigen die Testkandidaten: Der Zwerg im Vergleich, die Pearl Funkmaus SD-572, ist gerade einmal 3,5 Zentimeter hoch und 5,8 Zentimeter breit – große Hände zwingt das recht schnell in eine unbequeme Haltung. Ebenfalls eher klein fallen die Mäuse von Amazon Basics, Logitech, Rapoo und Speedlink aus. Für große Hände sind Modelle wie Cherry MW2310 und Verbatim 8-Button Deluxe Mouse sinnvoll: Sie sind etwas höher und mit etwa 7,5 Zentimetern deutlich breiter. Ähnliche Abmessungen haben die Mäuse von Asus und Trust; dazwischen liegen beispielsweise die Eingabegeräte von Microsoft und ISY. Neben der Größe kommt es auf die Lage der Tasten an: Linke und rechte Maustaste sowie das Mausrad sind meist gut zu erreichen, Zusatztasten für den Daumen sind aber nicht immer optimal platziert. Auch hier am besten Ausprobieren, wenn möglich.

MW 2310
Die Cherry MW 2310 zeigt, dass eine richtig gute Maus nicht teuer sein muss. Sie liegt gut in der Hand und führt den Mauszeiger genau über den Bildschirm. Das Gehäuse der MW 2310 ist fast komplett symmetrisch, dadurch eignet sie sich auch für Linkshänder ? mit einer Einschränkung: Die Zusatztasten auf der linken Seite sind mit dem kleinen linken Finger schwer zu erreichen. Top: Die Batterien halten fast ewig. Erst nach über 450 Stunden Nutzung muss der Nutzer sie tauschen.

Funk-Maus-Test: Nicht alle passen für Linkshänder
Spezielle Mäuse für Linkshänder gibt es kaum noch. Die Hersteller setzen darauf, dass Linkshänder ihre Maus mit der rechten Hand führen – was die überwiegende Mehrheit der Linkshänder auch macht. COMPUTER BILD prüft dennoch im Test, ob sich der Mauszeiger mit der linken Hand gut führen lässt. Das klappt am besten mit einem symmetrisch geformten Modell wie Logitech M220. Stark asymmetrische Mäuse wie die Asus WT-465 und die Trust Maxtrack sind für Linkshänder unbequem – hier drückt die Wulst über der Daumenablage in die Handfläche. Die Zusatztasten für den rechten Daumen sind aber auch bei symmetrischen Mäusen mit dem linken kleinen Finger meist nur schlecht zu erreichen.

Funk-Maus-Test: Per USB-Stecker verbinden
Eine Funk-Maus kostet nur wenige Euro mehr als eine mit Kabel – das ist den Extrakomfort, sich frei mit der Maus bewegen zu können auf jeden Fall wert. Der Großteil der Mäuse im Test kommt mit einem USB-Stecker für die Funkverbindung zu PC oder Notebook daher. Die Stecker sind so klein, dass sie kaum am Gerät überstehen – so können sie fast immer angesteckt bleiben, selbst wenn das Notebook mal mit auf Reisen muss. Einziger echter Nachteil – der Stecker blockiert eine USB-Buchse und braucht bei neuen Notebooks manchmal einen Adapter auf USB-C. Wer im Home-Office noch Geräte per USB anschließen will, kann den Funkempfänger aber auch an einen USB-Hub stöpseln, etwa an ein aktuelles Modell mit USB-C-Buchse. Soll der Stecker doch mal aus seiner USB-Buchse, haben die meisten Modelle eine entsprechende Halterung, um ihn zu verstauen. Die Inbetriebnahme der Mäuse ist sehr einfach: Batterien rein, USB-Stecker einsetzen – los geht es!

Funk-Maus-Test: Per Bluetooth verbinden
Zwei Modelle (Microsoft Sculpt Comfort und Speedlink Jixster) brauchen keinen USB-Funkstecker, da sie stattdessen per Bluetooth arbeiten. Diese beiden Mäuse koppeln Sie bei der ersten Benutzung mit dem PC, danach bauen die Geräte selbstständig eine Funkverbindung auf. Prinzipbedingter Nachteil der Bluetooth-Mäuse: Sie haben keinen eigenen Empfänger und funktionieren daher nur mit Computern, die Bluetooth an Bord oder einen Bluetooth-Adapter haben. Bei Notebooks gehört Bluetooth häufig zur Serienausstattung, sogar bei vielen günstigen Modellen. Auch einige All-in-One-Computer bringen diese Funktechnik mit. Bei klassischen Desktop-PCs ist Bluetooth dagegen ziemlich selten.

Funk-Maus-Test: Wie weit reicht die Maus?
Egal, ob mit eigenem Funkstecker oder Bluetooth – für allermeisten Nutzer reicht die Reichweite locker. Vor allem, wenn die Maus im Home-Office direkt neben PC oder Notebook auf dem Schreibtisch liegt. Erst wenn der Empfänger einige Meter von der Maus entfernt steht, kann die Verbindung leiden, etwa wenn sich der PC neben dem Fernseher befindet und die Maus vom Sofa aus bedient werden soll. Bis zu einer Entfernung von 4 oder 5 Metern klappt das aber meist problemlos.

Drahtlose Maus mit blauer LED und 8 Tasten
Die Verbatim bringt reichlich Tasten mit, darunter eine Zoom- und eine Windows-Taste ? gut erreichbar aber nur für Rechtshänder. Die bekommen eine Maus, die sich in die Hand schmiegt und einfach führen lässt. Batterien gibt es leider keine dazu. Schade, denn die Verbatim leert die Stromspeicher recht zügig: Nach 125 Stunden Betrieb muss ein neues Paar rein.

Funk-Maus-Test: Ist die dpi-Zahl wichtig?
Früher war sie eine entscheidende Angabe in den technischen Daten, bei modernen Mäusen ist sie unwichtig: Die dpi-Zahl (dots per inch) gibt an, wie viele Bewegungen die Maus erfasst, wenn man sie einen Zoll (2,54 Zentimeter) weit bewegt. In der Praxis macht es kaum einen Unterschied, ob das Modell mit 1.000 dpi oder 2.000 dpi arbeitet – denn die Schnelligkeit und Genauigkeit des Mauszeigers stellen Sie sehr einfach über die Systemeinstellungen ihres Computers ein. Ein dpi-Schalter am Eingabegerät kann trotzdem nützlich sein, um die Empfindlichkeit zügig zu verändern: zwischen langsam, aber genau, und schnell, aber nicht ganz so zielsicher – ohne Gehangel in den Systemeinstellungen. Wirklich wichtig ist eine hohe dpi-Zahl nur für leidenschaftliche Zocker, die fahren aber mit einer speziellen Gamer-Maus am besten.

Funk-Maus-Test: Wie lange hält die Batterie?
Bei günstigen Funkmäusen verzichten die Hersteller aus Kostengründen auf einen eingebauten oder beigelegten Akku. Alle Testkandidaten funktionieren mit handelsüblichen Batterien (AA, auch Mignon genannt, oder AAA, auch Micro genannt). Erfreulich: Die meisten Hersteller legen diese bei. Häufige Wechsel der Stromspender fürchten sogar Intensivnutzer kaum, doch die Unterschiede zwischen den einzelnen Mäusen sind groß: Die Batterien halten zwischen 40 und 455 Stunden im Dauerbetrieb (siehe Fotostrecke Die besten Funkmäuse). Das reicht in der Praxis meist für eine wochenlange Nutzung ohne Batteriewechsel – selbst bei intensiver Nutzung im Home-Office. Tipp: Wer die Maus mal längere Zeit nicht nutzt, schaltet sie einfach aus (viele Mäuse haben dafür einen Schalter auf der Unterseite) oder nimmt die Batterie raus.

Wer als Vielnutzer lieber Akkus in die Maus stecken will, sollte sogenannte Low-Self-Discharge-Varianten verwenden, deren Selbstentladung gering ist. Der Handel bezeichnet sie oft als Ready to use, weil sie bereits aufgeladen verkauft werden und sich sofort nutzen lassen. Größter Hersteller solcher Akkus ist Panasonic mit seiner Eneloop-Serie (ursprünglich von Sanyo entwickelt). Andere Akkus brauchen aufgrund der Selbstentladung häufiger frischen Saft, obwohl die Mäuse selbst nur wenig Strom benötigen.

Sculpt Comfort Maus
Zwei Besonderheiten der Microsoft Sculpt Comfort Maus: In der blauen Windows-Taste steckt ein Mini-Touchpad und das Scroll-Rad lässt sich zur Seite kippen ? praktisch, um quer zu scrollen und schnell zur vorherigen Internetseite zurückzukommen. Im alltäglichen Betrieb punktet die Sculpt Comfort mit angenehmer Handhabung. Sie passt auch für Linkshänder, nur die Windows-Taste ist schlecht zu erreichen.

M220 Silent
Die M220 Silent fällt ziemlich klein aus ? praktisch für Reisen, eher ungünstig für große Hände. Durch die symmetrische Form kommen auch Linkshänder mit der Maus gut zurecht. Obwohl der Logitech eine einzelne Batterie genügt, hält sie lange durch: 227 Stunden Nutzung sind drin.

Funk-Maus-Test: Was bringen Zusatztasten?
Eine günstige Maus ist natürlich kein Ausstattungswunder. Etwa die Hälfte der Geräte im Test bietet das Minimum mit zwei Tasten und einem Scroll-Rad. Das reicht für Office-Arbeiten, Mediengestalter oder Zocker vermissen aber Komfortfunktionen. Größere Mäuse wie die Modelle von Asus, Cherry oder Trust bringen auf der linken Seite zwei Zusatztasten für den Daumen unter, die standardmäßig mit vor und zurück belegt sind – praktisch beim Surfen im Netz. Microsofts Sculpt Comfort hat stattdessen eine Windows-Taste für den Daumen, die genau wie das Pendant der Tastatur funktioniert und zusätzlich noch eine Sensorfläche hat. Hoch- und runterstreichen interpretiert die Microsoft-Maus als vor und zurück. Praktisch (nicht nur) bei großen Tabellen: Das Mausrad der Sculpt lässt sich zum Scrollen nach links und rechts kippen. Die meisten Tasten bietet die Verbatim 8-Button Deluxe Mouse – wie der Name schon sagt, hat sie gleich acht. Eine davon versteckt sich im Scroll-Rad.

Funk-Maus-Test: Test-Fazit
Eine gute Maus muss nicht teuer sein, das zeigt der Testsieger für weniger als 20 Euro. Die Cherry MW2310 liegt gut in der Hand – und ihre Ausdauer ist schlicht phänomenal: Erst nach 455 Stunden Dauerbetrieb machen die Batterien schlapp. Leider ist die Cherry nur noch eingeschränkt lieferbar, eine günstige Alternative ist die Verbatim 8-Button Deluxe Mouse. Wer eine etwas kleinere Maus bevorzugt oder als Linkshänder ein symmetrisches Modell braucht, nimmt die Logitech M220. Schnäppchenjäger greifen zur Pearl Funkmaus: Die ist keine Topmaus, tut aber ihren Dienst und kostet schlappe 6 Euro.

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Von bella