Die Huawei-Smartphone-Modelle P30, P30 Pro und Nova 5T dürfen vorerst in Taiwan nicht mehr vertrieben werden. Grund dafür ist die Zeitzoneneinstellung, in der Taiwan als ein Teil Chinas ausgewiesen wird.
Die taiwanische Telekommunikationsbehörde NCC (National Communications Commission) hat vorerst den Verkauf der Huawei-Smartphones P30, P30 Pro und Nova 5T untersagt. Bei einem Update wird in den Zeitzonen sowie bei Kontakten „Taiwan, China“ angezeigt. Die Volksrepublik China zählt Taiwan zu ihrem Staatsgebiet. Die Insel vor der Küste des chinesischen Festlands sieht sich hingegen als souveräner Staat und reagiert entsprechen verschnupft auf solche Details.
Wie das Wirtschaftsportal Bloomberg berichtet, wurden taiwanische Telefongesellschaften angewiesen, die betroffenen Smartphone-Modelle nicht mehr zu verkaufen, da sie die „nationale Würde“ Taiwans verletzen. Die Aussetzung des Verkaufs soll laut Peter Niou, Deputy Director bei der NCC so lange aufrecht erhalten werden, bis Huawei diese Praxis ändert.
Experte vermutet Kalkül
Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen glaubt nicht an einen Zufall: „Huawei hat sich das sicher gut überlegt“, meint der Technologie- und Mobilfunkexperte gegenüber dem Pressedienst Pressetext.com. Der Konzern könne sich so eine Provokation in Bezug auf seine weltweite Marktposition bei Smartphones leisten. Der taiwanesische Markt falle im Vergleich zu den weltweiten Absatzzahlen nicht so stark ins Gewicht.
Ob gewollt oder nicht, negative Schlagzeilen helfen Huawei derzeit nicht, insbesondere wenn sie die dem Konzern nachgesagte besonders enge Staatsnähe untermauern. Erst diese Woche sah sich Huawei genötigt, verunsicherte Smartphone-Kunden zu beruhigen. Laut Huawei müssen diese keine Nachteile befürchten, auch wenn dem Hersteller die offizielle Android-Lizenz entzogen werden sollte.
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