Samsung hat die Lektion lernen müssen, dass Nostalgie allein keine Verkaufszahlen garantiert. Mit dem Galaxy S25 Edge wagte der Konzern einen mutigen Vorstoß, um das Smartphone neu zu erfinden – dünner, eleganter, futuristischer. Doch was als Revolution gedacht war, entpuppte sich als Fehlschlag. Nun zieht das Unternehmen offenbar die Konsequenzen und stellt die Edge-Serie wieder ein.
Innovation um jeden Preis – außer dem der Nutzer
Samsungs Ansatz war kühn: Das S25 Edge sollte die „Grenzen des Designs“ sprengen und beweisen, dass weniger mehr ist. Doch in der Praxis bedeutete „weniger“ vor allem eins: weniger Nutzen. Um die ultimative Dünnheit zu erreichen, opferte Samsung essentielle Features. Der Akku wurde so stark geschrumpft, dass die Laufzeit im Alltag nicht mehr überzeugen konnte. Noch schwerwiegender war der Verzicht auf eine leistungsstarke Telekamera – ein unverzeihlicher Fehlgriff in einer Zeit, in der hochwertige Fotos für Nutzer unverzichtbar sind.
Das Gerät wurde so zu einem teuren Statussymbol, das mehr Bewunderung als praktischen Mehrwert bot. Der Markt reagierte entsprechend verhalten. Mit nur 1,31 Millionen verkauften Einheiten blieb das S25 Edge weit hinter den Erwartungen und den Verkaufszahlen seiner Schwestermodelle zurück. Der hohe Preis stand in keinem Verhältnis zu den eingeschränkten Funktionen.
Das Ende einer (erneuten) Ära
Laut Berichten aus Südkorea hat Samsung nun die Reißleine gezogen. Die Produktion der Edge-Serie wird eingestellt. Das bedeutet: Es wird kein Galaxy S26 Edge auf den Markt kommen. Interne Quellen bestätigen sogar, dass das Nachfolgemodell technisch bereits fertig entwickelt war, aber niemals die Verkaufstheke erreichen wird.
Geschichte wiederholt sich: Die Geister der Vergangenheit
Die Ironie des Scheiterns ist tiefgründig. Schon einmal, vor fast einem Jahrzehnt mit dem Galaxy S7 Edge, hatte Samsung einen ähnlichen Weg beschritten und das kurvige Design später wieder fallen gelassen. Die Wiederbelebung der Edge-Linie in diesem Jahr wirkt im Nachhinein wie ein Griff in die Mottenkiste. Es scheint, als habe der Konzern versucht, ein Konzept zu reanimieren, dessen Zeit einfach abgelaufen war.
Die Lehre für Samsung und die gesamte Branche ist klar: Echter Fortschritt liegt nicht in immer extremeren Design-Experimenten, die die Benutzerfreundlichkeit opfern. Kunden wünschen sich Geräte, die ihr Leben bereichern – mit langer Akkulaufzeit, vielseitigen Kameras und durchdachten Funktionen. Technik muss dienen, nicht nur beeindrucken. Das S25 Edge war ein ästhetisches Meisterstück, aber ein praktischer Fehlschlag – und daran ist es letztendlich gescheitert.