Samsung Galaxy Tab S10 Ultra VS Apple iPad Pro 13 (2024)

Samsungs Galaxy Tab S10 Ultra ist eines der besten und teuersten Tablets 2024, das riesige Display ist rekordverdächtig. Wir haben das Tablet getestet und vergleichen es mit dem einzigen Modell, dass auf diesem hohen Niveau mithalten kann: Apples iPad Pro 13 Zoll (2024).

Das Samsung Galaxy Tab S10 Ultra ist seit dem 4. Oktober 2024 in den Farben Moonstone Gray und Platinum Silver erhältlich. Samsungs Galaxy Tab S10 Ultra und Apples iPad Pro 13 Zoll (2024) sind Tablets der Superlative: Keine anderen Modelle haben so große Displays, sind so umfangreich ausgestattet - und sind so teuer. Beide bedienen unterschiedliche Zielgruppen, die durch das jeweilige Ökosystem scharf getrennt werden: Apples iPad OS und Googles Android. Die Kaufentscheidung für das eine oder andere Tablet erfolgt also nicht nur aufgrund der Hardware, sondern vor allem aufgrund der Software. Wer im Apple-Ökosystem zu Hause ist, wird sich kein Galaxy Tab S10 Ultra kaufen, nur weil das Display größer ist. Umgekehrt ist es genauso.

Trotzdem ist es spannend zu sehen, wie die beiden Top-Tablets 2024 im direkten Vergleich abschneiden. Wir stellen daher die Testergebnisse des Galaxy Tab S10 Ultra dem iPad Pro 13 Zoll (2024) gegenüber, das wir hier bereits getestet haben.

Preise, Lieferumfang und Zubehör: Teurer geht es nicht
Die beiden Premium-Tablets sind nicht günstig zu haben, für ihre Flaggschiffe verlangen die Hersteller eine ganze Menge. Hier die Preise für die wichtigsten Ausstattungsvarianten im Überblick:
Galaxy Tab S10 Ultra WiFi 256/512/1024 GB für 1.339/1.459/1.759 Euro
Galaxy Tab S10 Ultra 5G 256/512/1024 GB für 1.489/1.609/1.909 Euro
Apple iPad Pro 13" (2024) WiFi 256/512/1024/2048 GB für 1.549/1.799/2.279/2.759 Euro
Apple iPad Pro 13" (2024) 5G 256/512/1024/2048 GB für 1.799/2.049/2.529/3.009 Euro

Beide Modelle sind teuer, aber Apple langt noch einmal extra zu: bis zu 3.000 Euro kann man für ein iPad Pro ausgeben, mehr als für ein top ausgestattetes Notebook. In der Kalkulation ist noch nicht einmal die Spezialanfertigung mit Nanotexturglas berücksichtigt, die den Preis noch einmal um 150 Euro nach oben schrauben würde.

Das neue Book Cover Keyboard für das Galaxy Tab S10 Ultra (passt auch für das S9 Ultra) hat neben den Pfeiltasten (unten rechts) eine neue AI-Taste, mit der man aus jeder Situation heraus die KI-Funktionen aufrufen kann. Für den Alltag ist diese Taste sehr praktisch, wir haben sie oft benutzt.

Nicht berücksichtigt wurde zudem der magere Lieferumfang: Während beim Tab S10 Ultra ein Stylus mit in der flachen Schachtel liegt, muss man bei Apple noch einmal 150 Euro für einen Apple Pencil Pro drauf legen. Auch bei bei der Tastatur schwebt das iPad in anderen Sphären, denn für das (zugegeben sehr gute) Magic Keyboard werden 399 Euro fällig, das Book Cover Keyboard für das Galaxy Tab S10 Ultra setzt mit 260 Euro tiefer an. Fassen wir also zusammen: Für ein Tablet-Standardmodell mit 5G, 512 GB Speicher, Stylus und Tastatur bezahlt man:
bei Samsung 1.868 Euro
bei Apple 2.597 Euro

Design und Haptik: Das Galaxy Tab S10 Ultra ist schwerer, aber dafür wasserfest
Beide Tablets stecken in einem Unibody aus gehärtetem Aluminium, in den feine Kunststoffbahnen für die Antennen eingelassen sind, die Haptik ist herausragend und auch die Verarbeitung absolute Spitzenklasse - bei den hohen Preisen wäre alles andere auch eine Überraschung gewesen. Das Samsung-Tablet ist allerdings so robust gebaut, dass es wasserdicht ist, die IP68-Zertifizierung bedeutet, dass es kurzzeitiges Untertauchen (in klarem Süßwasser) verträgt. Dem iPad dagegen fehlt eine IP-Zertifizierung.

Apple iPad Pro 13: 216 x 282 x 5,1 Millimeter und 582 Gramm
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: 209 x 326 5,4 Millimeter und 718 Gramm

Dass das Galaxy Tab S10 Ultra größer und schwerer ist, ist angesichts des um 1,6 Zoll größeren Displays keine Überraschung, aber dass der Gewichtsunterschied so groß ausfällt, haben wir nicht erwartet. Samsung bringt 136 Gramm mehr auf die Waage, was einen deutlichen Unterschied macht. Dass Apple etwas dünner baut, ist dagegen nicht alltagsrelevant.

Beide Displays top, aber Samsung ist größer und Apple heller
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: 14,6 Zoll, OLED, 2.960 x 1.848 Pixel, 1-120 Hz
Apple iPad Pro 13" (2024): 13 Zoll, Tandem OLED, 2.752 x 2.064 Pixel, 10-120 Hz

Eines vorweg: Beide Displays sehen fantastisch aus, die kontrastreiche und farbintensive Darstellung der OLED-Technologie hinterlässt auf 13 Zoll und mehr einen bleibenden Eindruck. Samsung kann hier seinen Größenvorteil ausspielen, ein Video sieht auf 14,6 Zoll eben noch einmal imposanter aus. In diesem Kontext fällt auch auf, dass Apple auf das klassische 4:3-Format setzt, während das Galaxy Tab S10 Ultra mit dem 16:9-Format besser für das Anschauen von Kinofilmen und anderen Medieninhalten geeignet ist.

Das Tab S10 Ultra sieht zudem moderner aus, weil Samsung enger an der Kante baut. Beim iPad sind die Ränder viel breiter - neben dem S10 Ultra sieht das iPad regelrecht oldschool aus. Für den Preis ist das nicht in Ordnung, mit der nächsten iPad-Generation muss Apple weniger Rand lassen.

Mit Blick auf die inneren Werte hat dagegen Apple die Nase vorn, die Tandem-OLED-Technologie des iPad Pro, bei der zwei OLED-Schichten übereinander gelegt werden, stellt jedes andere Tablet in den Schatten. Das bedeutet aber nicht, dass das S10 Ultra hier einen schlechten Job macht. Samsung hat das Panel im Vergleich mit dem Tab S9 Ultra verbessern können, die antireflexive Beschichtung fällt nicht nur messtechnisch auf, sondern macht sich auch im Alltag positiv bemerkbar.

Prozessor und Performance: Tab S10 Ultra stark, aber Apple jenseits von Gut und Böse
Apple M4: CPU mit 3 Performance-Kernen und 6 Effizienz-Kernen (bei 1 TB und 2 TB: 4 statt 3 Performance-Kerne) / Taktrate bis 4,38 GHz
MediaTek Dimensity 9300+: CPU mit 4 Performance-Kernen und 4 Effizienz-Kernen / Taktrate bis 3,4 GHz

Erstmals setzt Samsung bei seiner Premium-Tablet-Serie auf den Qualcomm-Konkurrenten MediaTek. Dessen aktuelles Flaggschiff Dimensity 9300+ ist eine Performance-Rakete mit einem Cluster aus vier der leistungsstärksten Kerne von ARM (Cortex X4) und einem Cluster aus vier Effizienzkernen Cortex A720. Die Leistung ist vergleichbar mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3. Vergleich man die Leistung mit dem Vorgänger Tab S9 Ultra, dann kommt man auf eine Steigerung der CPU-Leistung um etwa 15 Prozent, die GPU und die NPU haben um etwa 30 Prozent beziehungsweise 10 Prozent zugelegt. Diese Werte machen deutlich, dass dem Tab S10 Ultra auch beim Gaming und bei intensivem Multitasking nicht so schnell die Puste ausgeht. Auch die Kühlung arbeitet sehr gut, im Wild Life Extreme Stress Test wird eine Stabilität von mehr als 75 Prozent erreicht.

Apple schafft es aber, diese starke Leistung in den Schatten zu stellen. Denn im iPad Pro 13 steckt mit dem M4 ein SoC für leistungsstarke Notebooks, das eine für ein Tablet schier unglaubliche Performance mitbringt. Dazu kommt, dass Apple das iPad Pro in zwei CPU-Varianten verkauft: In den Varianten 256 GB und 512 GB hat der M4 ein CPU-Design mit 3 Performance-Kernen und 6 Effizienzkernen, in den Varianten 1 TB und 2 TB hat der M4 4 Performance-Kerne und 6 Effizienzkerne. Selbst mit der "langsamen" Variante, die wir getestet haben, hält das iPad Pro jedes andere Tablet deutlich auf Abstand.

Connectivity: Mehr Möglichkeiten mit dem Galaxy Tab S10 Ultra
Beide Tablets unterstützen mit 5G/LTE (optional) und WiFi 6E die wichtigsten Standards, das Tab S10 Ultra beherrscht zudem WiFi 7, ein kleiner Vorteil gegenüber dem iPad. Das kann aber bei der USB-C-Buchse einen drauf setzen, mit USB 4 und Thunderbolt wird hier Profi-Niveau geboten. Beim Tab S10 Ultra wird "nur" der schnelle 3.2-Standard unterstützt.

DisplayPort sorgt bei beiden für die unkomplizierte Bildschirmwiedergabe auf TVs oder Monitoren. Hier geht Samsung wiederum einen Schritt weiter, denn mit dem Desktop-Modus DeX kann man mit dem Tablet arbeiten wie mit einem Notebook. Beim Tab S10 Ultra hat man zudem die Möglichkeit, eine physische SIM (Nano-SIM) und eine eSIM zu kombinieren, während Apple nur eine Nano-SIM erlaubt. Auch bei Bluetooth bietet Samsung mehr Codecs (Qualcomm AptX Adaptive) und den neuen Standard Auracast.

Ein weiterer Vorteil des Tab S10 Ultra: Per microSD kann man den Speicher erweitern oder Dateien austauschen.

Lautsprechersystem bei beiden sehr gut
Bei beiden Tablets entfalten vier Speaker, die an den kurzen Seiten im Rahmen integriert sind, ordentlich Druck, der Stereoeffekt ist für ein Tablet sehr gut. Im direkten Vergleich ist Samsungs Galaxy Tab S10 Ultra einen Tick lauter, wir messen einen Unterschied von 2 dB (iPad Pro 13: 80 dB, Tab S10 Ultra: 82 dB).

Kamerasystem: Samsung mit doppelt so vielen Kameras
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: Vorne: 12MP Weitwinkel + 12 MP Ultraweitwinkel / Rückseite: 13 MP Weitwinkel + 8 MP Ultraweitwinkel
Apple iPad Pro 13": Vorne: 12MP Ultraweitwinkel / Rückseite: 12 MP Weitwinkel

Das Kamerasystem setzt bei einem Tablet andere Schwerpunkte als bei einem Smartphone. Bei letzterem stehen die Kameras auf der Rückseite im Fokus, während Tablets mehr für Videochats genutzt werden. Ob man nun die Vorderseite oder die Rückseite betrachtet, Samsung hat immer die Nase vorn.

Über dem Display erlaubt eine Doppelkamera (12 Megapixel Weitwinkel und 12 Megapixel Ultraweitwinkel) unterschiedliche Bildausschnitte (kleiner Bildausschnitt mit Fokus auf eine Person oder größerer Bildauschnitt bei mehreren Personen), hinten kann man ebenfalls zwischen Ultraweitwinkel (8 MP) und Weitwinkel (12 MP) wechseln, wobei fairerweise gesagt werden muss, dass das Ultraweitwinkel keine besonders guten Fotos macht. Aber das ist immer noch besser als gar kein Ultraweitwinkel.

Bei Apple gibt es nur eine bzw. zwei 12-Megapixel-Kameras vorn und hinten, die hintere wird von einem LiDar-Sensor flankiert, der bei Augmented-Reality-Anwendungen dabei hilft, Objekte im Raum präzise zu vermessen.

Software: Samsung mit dem KI-Vorteil

Die Funktionalität (mit Multitasking, etc.) )und das Look&Feel der beiden Betriebssysteme Android (mit Samsung One UI 6.1.1) und iPad OS (Version 17.6) ist vielfach diskutiert und in vielerlei Hinsicht auch eine Frage der eigenen Vorlieben, das soll an dieser Stelle kein Thema sein. Wir wollen uns stattdessen auf einige wenige Kriterien und Differenzierungsmerkmale beschränken, die aus unserer Sicht wichtig sind:
> Software-Support und Updates bei beiden Herstellern top
Samsung verspricht 7 Jahre lang neue Android-Versionen und Sicherheitspatches, das Tab S10 Ultra erhält damit den besten Software-Support in der Branche. Apple nennt keine konkreten Zeiträume, der Blick auf den Softwarte-Support der letzten Jahre zeigt aber, dass iPads im Schnitt 6 Jahre lang mit Updates versorgt werden.
> Samsung mit KI-Vorteil
Apple hat den KI-Trend verschlafen und ist gerade dabei, aufzuholen. Aber der Rückstand ist groß. Im Oktober 2024 startet Apple Intelligence in den USA, die Einführung in Europa und in Deutschland wird für 2025 erwartet, hat aber noch kein konkretes Datum. Das liegt auch daran, dass Apple die Vorgaben des European Digital Markets Act nicht befolgen will. Man streitet gerade mit der EU-Komission und solange es keine Einigung gibt, wird Apple Intelligence nicht nach Europa kommen. Selbst in den USA werden zum Start im Oktober nicht alle Funktionen verfügbar sein. Bei Samsung kann man dagegen aus dem Vollen schöpfen: Die "Galaxy AI" ist Anfang 2024 gestartet und ist inzwischen zu einer umfangreichen Sammlung von KI-Tools angewachsen, von der Echtzeit-Übersetzung über die Transkription und Zusammenfassung von beliebigen Texten bis hin zu generativer Bildbearbeitung. Die neue Samsung Tastatur (Galaxy Book Cover) hat wie eingangs beschrieben eine eigene KI-Taste, die KI-Funktionen schnell und einfach zugänglich macht. Auch Googles Circle to Search und Gemini sind mit an Bord.
> Die besseren Tablets-Apps gibt es für iOS/iPad OS
Android hat in den letzten Jahren zwar mächtig aufgeholt, aber wir sehen weiterhin den App-Vorteil bei iOS/iPad OS. Es gibt mehr hochklassige Spiele, die die Grafikleistung ausreizen und mehr gute Profi-Apps für Creators. So sind die Apps von Adobe und anderen US-Software-Riesen am besten für iOS und iPadOS abgestimmt. Aber der Unterschied ist nicht mehr groß und schrumpft weiter.
> Das iPad hat keine Benutzerkontosteuerung
Um es mit Apples Worten zu sagen: Das iPad ist ein "personal device", gedacht für einen Nutzer oder eine Nutzerin. Man kann nicht mehrere Benutzer auf einem Gerät anlegen, obwohl FaceID die idealen Voraussetzungen dafür bieten würde - einfach auf das iPad schauen und automatisch wird der eigene Homescreen eingeblendet. Das bedeutet: Wenn es nach Apple geht, dann liegen in einem Fünfpersonenhaushalt fünf iPads herum. Das Tab S10 Ultra und generell Android-Tablets sind die nachhaltigeren, die familienfreundlicheren Geräte.

Akkulaufzeit: Das iPad ist besser abgestimmt
Das Galaxy Tab S10 Ultra erreicht in unserem genormten Laufzeittest mit 9:40 Stunden nicht ganz die Werte des Vorgängers Tab S9 Ultra (9:55 Stunden). Bei beiden Modellen hat der Akku eine Kapazität von 11.200 mAh. Das ist mehr als im iPad Pro 13" mit seinen 10.340 mAh. Doch trotz weniger Kapazität und leuchtstarkem Tandem-OLED schafft es Apple, deutlich mehr Laufzeit heraus zu holen: 13:09 Stunden sind für ein Tablet top.

Die kürzere Laufzeit des Tab S10 Ultra ist sicher auch der größeren Displayfläche geschuldet, aber in erster Linie wird deutlich, wie gut die Hard- und die Software bei Apple abgestimmt sind.

Beide Tablets laden per Kabel mit maximal 40 Watt (iPad) beziehungsweise 45 Watt nach, die Aufladezeiten sind entsprechend lang:
Apple iPad Pro 13": 50 Prozent nach 50 Minuten/75 Prozent nach 80 Minuten/100 Prozent nach 148 Minuten
Samsung Galaxy Tab S10 Ultra: 50 Prozent nach 54 Minuten/75 Prozent nach 81 Minuten/100 Prozent nach 120 Minuten

Fazit: Tab S10 Ultra der bessere Allrounder, iPad Pro für Profis

Samsungs Ultra-Serie ist und bleibt das Nonplusultra bei Android-Tablets, mit einem riesigen OLED einem starken Prozessor und einer vielseitigen Connectivity, verpackt in einem extraflachen Aluminium-Unibody. Getoppt wird es nur noch von Apples Tablet-Flaggschiff iPad Pro 13" mit einem rekordverdächtigen Display, einer starken Akkulaufzeit und einer Prozessorleistung auf Desktop-Niveau. Allerdings ist hier das Preis-Leistungsverhältnis schlecht, sodass die Anschaffung vor allem für Profis lohnt, die eine maximale Performance benötigen. Hinzu kommt, dass das Trendthema KI auf dem iPad nicht stattfindet, während das Galaxy Tab S10 Ultra damit vollgestopft ist. In unseren Augen ist es der bessere Deal, mit einem besseren Preis-Leistungsverhältnis, einer flexibleren Connectivity und einem Display, das zwar nicht so hell strahlt wie bei Apple, aber das modernere Seitenverhältnis und eine größere Darstellungsfläche bietet.

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