Vorsicht vor gefälschten Speicherkarten und Fake-USB-Sticks! Wie Sie manipulierte Geräte erkennen und Ihren USB-Stick testen, zeigt COMPUTER BILD.
Sie möchten die Urlaubsfotos von der Speicherkarte anschauen, finden aber nur Datenmüll? Und statt der wichtigen Dokumente zeigt Ihr USB-Stick nur Fehlermeldungen? In solchen Fällen sind Sie vielleicht Opfer eines Fake-USB-Sticks oder einer gefälschten Speicherkarte geworden. Solche Laufwerke gaukeln dem Käufer mehr Speicherplatz vor, als tatsächlich verfügbar ist. Und das Schlimmste: Betroffene merken es erst, wenn die darauf „gespeicherten“ Daten verloren sind. Waren früher vor allem Markenprodukte Opfer von Fälschungen, sorgen heute zunehmend Billig-Sticks aus Fernost für Negativ-Rekorde. Wie Sie gefälschte Laufwerke erkennen und sich davor schützen, zeigt COMPUTER BILD.
Fake-USB-Sticks: Warnung vor Wish
Da staunten die Kollegen im COMPUTER BILD-Testlabor nicht schlecht: Für den großen Speicherkarten-Test 2018 hatten sie auch ein billiges No-Name-Produkt beim chinesischen Versandhändler Wish bestellt. Nur 10 Euro sollte die microSD-Karte mit 256 Gigabyte (GB) Kapazität kosten – etwa ein Zehntel des damaligen Normalpreises. Doch das Mega-Schnäppchen entpuppte sich schnell als Betrug: Statt der versprochenen 256 GB bot die Karte nur 2,8 GB Speicherplatz – auch hier rund ein Zehntel. Ein Einzelfall? Wohl kaum: Erst kürzlich warnte die Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen vor Einkäufen mit der verführerischen Wish-App, die Produkte – vor allem aus Fernost – zu auffallend niedrigen Preisen anbietet. Beim Preischeck zu diesem Artikel fanden sich dort schnell diverse USB-Sticks mit sagenhaften 1 oder 2 Terabyte Speicherplatz für unter 10 Euro. Wer nicht weiß, dass echte Laufwerke dieser Geräteklasse sehr selten sind und in Wahrheit mehrere Hundert Euro kosten, greift da leichtfertig zu. Verdächtig günstige Terabyte-Sticks findet man übrigens auch bei Amazon – hier sitzen die Händler ebenfalls in China.
Fake-USB-Sticks: Daten sind verloren
Sind Traumpreise für aufmerksame Online-Käufer eigentlich Warnung genug, droht auch in seriösen Elektrofachgeschäften Gefahr. Seit Jahren warnen die Verbraucherzentralen regelmäßig vor billigen USB-Sticks mit manipulierter Größenangabe. Betroffen sind durchaus auch kleinere Laufwerke, in denen zum Beispiel statt 64 nur 8 GB stecken – auch das rechnet sich für die Betrüger. Das Fatale: Der Käufer merkt davon nichts, denn neben dem Speicher sind die Controller der betroffenen Geräte manipuliert. Dies sorgt dafür, dass selbst Windows auf den Schwindel hereinfällt. Erst wenn der ahnungslose Käufer den realen Speicherplatz überschreitet, überschreibt die Elektronik die letzten Speicherzellen immer wieder neu oder beginnt einfach von vorn. Für die Daten des Nutzers läuft es aufs Gleiche hinaus: Sie landen im digitalen Nirwana. Krönung dieses Schwindels war vor einigen Jahren ein gefälschter Transcend-Stick, der mit angeblich 128 GB Speicherplatz in der Redaktion auftauchte. In Wahrheit enthielt das Laufwerk überhaupt keinen Speicher, sondern lediglich einen Chip, der dem Nutzer Schreib- und Lesevorgänge vorgaukelte.
H2testw: Verdächtige Laufwerke prüfen
Zum Glück lassen sich verdächtige USB-Sticks und Speicherkarten mit der Spezial-Software H2testw überprüfen. Sie überschreibt das Laufwerk mit Testdaten und liest sie anschließend wieder aus. Erscheint eine Fehlermeldung, ist die Speicherplatzangabe gefälscht. Wichtig: Der Vorgang dauert je nach Laufwerk nicht nur sehr lange, sondern kann auch zu Defekten an vorgeschädigten Laufwerken führen oder deren Schreibtempo verringern. Aus diesem Grunde sollten Sie den Test nur mit Laufwerken durchführen, die verdächtig sind und Probleme bereiten – etwa Fehlermeldungen beim Öffnen gespeicherter Dateien. Wie es geht, zeigt die folgende Anleitung.
Test per Notfall-DVD
Laufwerksschonender geht es mit der Vollversion der COMPUTER BILD-Notfall-DVD. Falls Sie die besitzen, führen Sie den Check besser damit durch: Klicken Sie im Assistenten auf Hardware reparieren, dann auf Hardware testen, USB-Laufwerk prüfen und Kapazitätsprüfung. Im nächsten Fenster wählen Sie das fragliche Laufwerk und klicken auf den Pfeil. Die Kapazitätsprüfung beginnt dann – anders als H2testw – am Ende des angegebenen Speichers und arbeitet dadurch schonender. Erscheint der Hinweis „Gefälschtes Laufwerk erkannt!“, ist der Stick kleiner als angegeben.
So bekommen Sie einwandfreie Ware
Bei extrem günstigen Laufwerken sollten Sie prinzipiell skeptisch sein, denn der nötige Flash-Speicher hat nun einmal seinen Preis. Faustformel: Schneller Flash-Speicher kostet derzeit etwa 25 bis 30 Cent pro Gigabyte. Demnach sollte ein qualitativ hochwertiger 64-GB-Stick mindestens 15 Euro kosten und so weiter und so fort. Einen guten Überblick liefern die COMPUTER BILD-Kaufempfehlungen zu USB-Sticks und Speicherkarten.
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