Mit unseren PC-Bauvorschlägen stellen Sie sich Ihren eigenen PC aus genau den Bauteilen zusammen, die Ihnen am besten gefallen. Doch auf die Auswahl folgt die Montage und dabei lauern gemeine Fallen. Zehn typische Fehler, die auch erfahrenen PC-Bastlern passieren, zeigen wir Ihnen in der Übersicht. Natürlich finden Sie dazu passend auch Tipps zur Fehlervermeidung.
1. Fehlende und falsche Bauteile
Fehlende und falsche Bauteile können die Montage Ihres neuen PCs so richtig ins Stocken geraten lassen. Zu einem vollständigen PC gehören mindestens:
Hauptplatine
CPU und CPU-Kühler
Arbeitsspeicher
SSD
Netzteil
Gehäuse
Für die Montage der CPU benötigen Sie in der Regel Wärmeleitpaste. Eine Tube kostet nur ein paar Euro, aber die Bestellung geht gerne mal vergessen. Die hilft aus, wenn ein Pad oder der vorbestrichene Klecks eines Kühlers Ihren Anforderungen nicht genügen oder Sie noch Umbauten erledigen müssen.
Achten Sie außerdem auf ausreichend lange Kabel. In modernen Gehäusen sitzt zum Beispiel die Stromversorgung häufig ganz unten, während der Stromanschluss auf der Hauptplatine am anderen Ende landet. Dem Netzteil beiliegende Standardkabel können dann zu kurz sein. Ähnliches gilt zum Beispiel auch für Kabel für SATA-SSDs.
2. Unpassender Arbeitsplatz und fehlendes Werkzeug
Die besten Köche beginnen die Zubereitung mit der „Mise en Place“, der Einrichtung des Arbeitsplatzes. Zutaten rauslegen, Messer schärfen – Sie verstehen schon. Ohne diese Vorbereitung drohen Chaos und Verzögerungen beim Kochen.
Ganz ähnlich geht es PC-Bastlern, wenn es am passenden Werkzeug oder ganz schlicht an einer freien Arbeitsfläche fehlt, auf der sich der PC montieren lässt. Nutzen Sie die Wartezeit für die bestellten Bauteile, um sich vorzubereiten. Insbesondere benötigen Sie
> Einen freien Tisch, möglichst aus Holz. Fatal sind Metalltische oder gar der Teppichboden, weil sie statisch aufgeladen sein können.
> Einen Schraubendreher mit verschiedenen Aufsätzen, vorzugsweise mit magnetischer Spitze (hilft beim Angeln nach ins Gehäuse gefallenen Schrauben)
> Gute Beleuchtung, am besten auch eine Taschenlampe
Bevor Sie Bauteile auspacken und montieren, berühren Sie kurz einen Heizkörper. So werden statische Aufladungen, die die Hardware beschädigen können, sicher abgeleitet.
3. Gebrauchsanleitung nicht gelesen
In einer perfekten Welt wäre der Blick in die Gebrauchsanleitung völlig überflüssig. Alle Komponenten sind narrensicher konstruiert und der Einbau erklärt sich von selbst. Weil weder das eine noch das andere der Fall ist, der dringende Rat: Schauen Sie sich die Gebrauchsanleitung an. Insbesondere die der Hauptplatine und des Gehäuses sollten Sie kennen. Erfahrungsgemäß erspart das mehr Zeit, als die Lektüre kostet. Viel mehr Zeit.
Wer zum Beispiel einmal auf Verdacht ein Gehäuse nahezu komplett zerlegt hat, um dann zu lesen, dass das Drücken eines versteckt angebrachten Knopfes viel schneller zu einem besseren Ergebnis geführt hätte, der weiß was wir meinen.
4. Ungeeignete Reihenfolge beim Einbau
Die Hauptplatine schraubt man ins Gehäuse, dann setzt man die CPU ein, trägt Wärmeleitpaste auf und montiert den Kühler. Richtig? Nun, tatsächlich dürfen Sie jetzt alles noch einmal herausschrauben, denn die dem Mainboard beiliegende Schutzabschirmung hätte zuerst ins Gehäuse gehört. Möglicherweise gelingt es Ihnen auch nicht, den Arbeitsspeicher trotz bereits montiertem CPU-Kühler aufzustecken, denn der Kühler verdeckt häufig die Steckplätze. Das selbe gilt für die Grafikkarte, die dem Kabel für eine SATA-SSD den Weg versperrt, wenn Sie sie vor dessen Montage einstecken.
So widersprüchlich es klingt: Nehmen Sie sich Zeit, um Zeit zu sparen. Es hilft auch, wenn Sie sich im Netz Videos anderer PC-Bastler ansehen (Stichworte: „PC bauen“). Sie werden dann schneller und vor allem mit wenig Frust vorwärts kommen.
5. Verbogene CPU-Kontakte
Mainboards weisen einen Sockel auf, in den Sie die CPU einlegen. Dabei senken sich mehrere hundert dünne Kontakte der CPU in den Sockel. Verriegelt wird die Kombination mit einem Bügelverschluss, der ordentlich Spannung aufweist. Blöd, wenn beim Verriegeln die CPU doch noch nicht richtig im Sockel sitzt! Dann verbiegen die Kontakte oder sie brechen ganz ab, was in der Regel zum Totalschaden führt. Nur gelegentlich klappt die Reparatur zum Beispiel mit einer Kreditkarte. Den damit verbundenen Ärger können Sie leicht vermeiden.
Achten Sie genau auf die Markierungen an CPU und Mainboard. Mit ihrer Hilfe können Sie die korrekte Ausrichtung des Prozessors sicherstellen. Sitzt er richtig, dann werfen Sie noch einen Blick von allen Seiten (nicht nur von oben!) auf die CPU. Liegt sie überall gleichmäßig auf dem Sockel auf oder steht sie schief? Erst wenn Sie sich sicher sind, dass alles passt, schließen Sie den Bügel – mit der notwendigen Kraft, aber ohne Gewalt.
6. Stecker falsch angeschlossen
Ein nicht fest sitzender Stecker ist eine der fiesesten Fehlerquellen überhaupt. Der PC zeigt dann unter Umständen ein völlig unregelmäßiges Verhalten, wobei der Fehler sogar verschwindet und wieder auftaucht, einfach nur weil Sie den PC vom Montageplatz an den Aufstellungsort und zurück tragen. Wenigstens geht der PC davon erfahrungsgemäß nicht kaputt.
Andere Stecker sitzen fest, aber verpolt, das heißt „falsch herum“. Zum Glück ist das nur noch bei wenigen Verbindungen möglich. Stromversorgung, SATA-Anschluss und USB-Verbindung sind durch die Form der Stecker und Buchsen vor falscher Montage geschützt. Aufpassen müssen Sie beim Aufstecken der Gehäuseverkabelung auf die Kontaktstifte auf dem Motherboard. Hier haben sich die Hersteller noch immer nicht auf einen Standard geeinigt. Es hilft, wenn sie die entsprechenden Seiten der Dokumentation von Hauptplatine und Gehäuse nebeneinander legen.
Vorsicht: Bei manchen LED-Kabeln führt eine verpolte Montage zum Kurzschluss! Sie lässt sich vermeiden, wenn Sie die nicht immer gut zu sehenden Markierungen auf Stecker und Buchse beachten.
7. Arbeitsspeicher falsch eingebaut
Mit nur einem RAM-Riegel verschenken Sie viel Leistung. Zwei Riegel müssen Sie für maximale Geschwindigkeit in den richtigen Bänken platzieren. Arbeitsspeicher wird in aktuellen Desktop-PCs immer paarweise montiert. Erst in dieser „Dual Channel Memory“-Konfiguration entfaltet er seine volle Leistung. Sollten Sie also nur einen Riegel geordert haben, dann heißt es jetzt: „Umtauschen“! Single Channel Memory ist nämlich spürbar langsamer.
Aber auch wenn Sie zwei Speicherbausteine gekauft haben, können Sie die Leistung durch falsche Montage noch verderben. Viele Mainboards bieten nicht nur zwei, sondern vier Steckplätze. Belegen Sie die falschen, dann läuft auch ein mit zwei Riegeln konfigurierter PC im Single Channel Modus. Am einfachsten fällt die korrekte Montage bei Hauptplatinen, deren Speicherbänke paarweise unterschiedlich gefärbt sind (zum Beispiel zweimal grau und zweimal weiß). Dann stecken Sie Ihre Riegel einfach in zwei Bänke mit der selben Farbe. Haben alle Bänke die selbe Farbe, dann schauen Sie im Handbuch nach der korrekten Belegung.
8. Kühler falsch montiert
Der neue PC startet zum ersten Mal, die Installation von Windows beginnt. Einige Minuten später macht sich Schmorgeruch im Zimmer breit. Was ist passiert? In der Regel rührt der Geruch aus der dünnen Schutzfolie auf dem CPU-Kühler. Eigentlich soll sie die Oberfläche nur während des Transports schützen und vor der Montage abgezogen werden. Doch manchmal ist sie derart unauffällig, dass das vergessen geht. Dann erhitzt sie sich, wenn die CPU in Betrieb geht und entfaltet ein ganz „spezielles“ Aroma. Weil die Wärme so nicht optimal abgeleitet wird kann auch die CPU überhitzen. Dann schaltet sie sich sicherheitshalber ab. Demontieren Sie den Kühler und entfernen Sie die Folie, um das Problem zu beheben.
Auch wenn Sie die Wärmeleitpaste vergessen oder zu wenig davon auftragen, wird die CPU nicht richtig gekühlt. Über das richtige Maß und die beste Methode zum Verteilen der Paste auf die CPU toben heftige Diskussionen, die aber allenfalls bei extremer Übertaktung der CPU eine Rolle spielen. Die Mehrheit der Nutzer fährt nach unserer Ansicht am besten mit einer insgesamt erbsengroßen Menge Wärmeleitpaste, die man mittig auf die CPU tropft. Anschließend wird sie gleichmäßig verteilt, zum Beispiel mit dem Finger oder einem Spachtel.
Wenn Sie Wärmeleitpaste mit Flüssigmetallbestandteilen verwenden, darf diese nicht in den CPU-Sockel geraten. Sie leitet nämlich elektrisch und kann das Mainboard beschädigen.
9. Lüfter blasen in die falsche Richtung
So ziemlich alles, was Sie an Hardware in Ihren PC stecken, produziert Abwärme. Sie wird von Lüftern aus dem Gehäuse geblasen. Damit das klappt, müssen sich die Lüfter nicht nur drehen, auch die Richtung muss stimmen. Das aber ist längst nicht bei jedem selbst gebauten PC der Fall. Die Folge davon sind zumindest unnötig hoch drehende und damit laute Lüfter, möglicherweise aber auch vorzeitige Alterung der Hardware und sogar Ausfälle.
Auf den meisten Lüftern sind Pfeile angebracht, die die Richtung des Luftstroms zeigen. Fehlt diese Kennzeichnung, dann können Sie sich fast immer am Lüftergitter montieren. Faustregel: Der Lüfter bläst in Richtung des Gitters. Montieren Sie die Lüfter so, dass die Luft auf der Vorderseite des Gehäuses angesogen und hinten ausgeblasen wird.
10. Netzteilschalter vergessen
Irgendwann, vielleicht spät am Abend ist es soweit: Alle Komponenten sind an ihrem Platz, das Feierabendbier gefühlt in greifbarer Nähe. Sie drücken den „An“-Knopf am neuen PC und es passiert – nichts. Bevor Sie sich jetzt fluchend auf die Fehlersuche begeben überprüfen Sie kurz, ob Sie den Kippschalter am Netzteil auf „An“ gestellt haben. Sie wären – das wissen wir sicher – nicht der erste, bei dem das vergessen ging.
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