Beim Motorola Moto G 5G Plus ist der Name definitiv Programm: Das Phone kommt nämlich mit einem LCD, dessen Diagonale mit 6,7 Zoll mindestens so lang ist wie sein Name. Nur das Mi 10T Lite von Xiaomi kann dabei mithalten.
Auch wenn die Auflösung mit FullHD-Plus fast identisch ist, gibt‘s natürlich Unterschiede. Beim Moto kommt eine Bildwiederholrate von flüssigen 90 Hertz zum Einsatz. Xiaomi liefert mit 120 Hz etwas mehr, was optisch aber kaum etwas ausmacht. Auffälliger ist da schon eher das schlanke 21:9-Format des Moto, das beim Filmeschauen Kinofeeling bietet.
Außerdem passt beim Surfen mehr Text auf den Screen, wenngleich mit kleinerer Schriftgröße in den Standardeinstellungen – das kann man aber ändern. Was die Displaymesswerte angeht, sind wir für den aufgerufenen Preis zufrieden, hier blickt man auf eine sehr gute Anzeige.
Wenig Speicher, wenig Features
Befeuert wird das Moto G 5G Plus von dem Snapdragon 765 und 4 GB RAM. Die Systemleistung ist anständig und liegt auf dem Niveau der Konkurrenz, auch wenn noch etwas mehr Arbeitsspeicher gutgetan hätte. Apropos Speicher: Der fällt mit 49 GB bei unserem Testgerät sehr mager aus. Hier bieten alle anderen Hersteller im Umfeld mehr fürs gleiche Geld. Immerhin ist er per microSD erweiterbar, wenn man keine zweite SIM-Karte nutzt.
In Sachen Konnektivität steht neben 5G, WiFi 5, Bluetooth 5 und NFC auch ein Klinkenanschluss bereit. Dieser liefert allerdings mit 227 mV zu wenig Spannung für High-End- Lauscher. Auf einen Stereolautsprecher wie bei Oneplus Nord N10 oder Mi 10T Lite muss man verzichten.
Softwareseitig kommt das Moto mit fast nacktem, nativem Android daher, was eine einfache Bedienung garantiert. Lässt man die Moto-Gestensteuerung mal außen vor, mit der man zum Beispiel per Hackbewegung die Taschenlampe aktiviert, gibt es nur wenige Features zu entdecken. Es besteht weder die Möglichkeit, Apps mit zwei Konten zu nutzen noch einen App-Schutz oder einen gesicherten Bereich einzurichten. Und wieder: Hier bieten alle anderen Hersteller im Test mehr.
Punkte holt das G 5G Plus bei der Akkulaufzeit, die mit 12 Stunden überragend ausfällt. Nachgetankt wird mit 20 Watt. Die Funkeigenschaften sind gut bis sehr gut, bei der Akustik gibt es leichte Abstriche bei der Klangqualität und Geräuschunterdrückung. Insgesamt liegen Leistung und Ausstattung ein Stück hinter der Konkurrenz im Preissegment.
Kamera: Verbesserungswürdig
Motorola setzt auf eine in diesem Segment typische Kombination aus einem Weitwinkel- (48-Megapxiel-Sensor), einer Ultraweitwinkel- (8 Megapixel) und einer Makrooptik (5 Megapixel). Hinzu kommt ein Tiefensensor für Portraits mit Unschärfeeffekt. Die Hauptkamera fährt mit 70 Punkten im camera qb die schlechteste Wertung dieses Vergleichs ein.
Mit Blick auf die Konkurrenz könnten die 12-Megapixel-Fotos des Moto noch mehr Detailauflösung liefern. Eine unterdurchschnittliche Leistung zeigt der Nachtmodus, der nur ein stark verwaschenes, matschiges Foto liefert. Mehr Detailtiefe und Schärfe würden wir uns auch für die Ultraweitwinkelaufnahmen wünschen. Diese Kamera fährt mit 36 Punkten ebenfalls die schlechteste Wertung von allen Testkandidaten ein.
Fotos wirken matschig, gerade bei abnehmendem Licht, und weisen stärkere Randverzeichnungen auf. Leider kann auch das digitale Zweifachzoom nicht recht überzeugen und landet im camera qb mit 38 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz. Zugute halten muss man dem G 5G Plus die großzügige Ausstattung in der Kamera-App.
gibt es neben 4K-Videos einen Pro-Modus, der Bilder auch in RAW aufnehmen kann, und eine Reihe an Fotofiltern. Die Dualkamera im Display ist ebenfalls top und mit einem zusätzlichen Ultraweitwinkelmodul für Selfies mit mehr Landschaft oder einer Personengruppe geeignet ist. Für optimale Resultate sollte allerdings genügend Licht vorhanden sein.
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