Mi. Dez 4th, 2024

Das Apple iPad Pro (2018) ist da! Reichen neues Design und neue Anschlüsse, um eine iPad-Revolution auszulösen? COMPUTER BILD macht den Labor-Test.

Schöne Bescherung für den Weihnachtsmann: Kurz vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts hat Apple das neue iPad Pro vorgestellt und damit wohl so manchen Wunschzettel noch mal durcheinandergebracht. Der Nachfolger des iPad Pro 10.5 (2017) richtet sich noch stärker als zuvor an Nutzer, die mit dem iPad kreativ arbeiten wollen. Welche Neuerungen verbergen sich in dem frischen Modell? Und reicht das aus, um das iPad vermehrt als Notebook-Ersatz zu nutzen, etwa für die iPad-Version von Adobe Photoshop? COMPUTER BILD hat das neue iPad Pro für den Test ins Labor geschickt.

Apple iPad Pro (2018) 11 Zoll: iPhone-Design
Das Design des neuen iPad Pro 11 (2018), das im XXL-Format als iPad Pro 12,9 (2018) erscheint, folgt dem Beispiel der iPhones: Der aus griffigem Aluminium bestehende Unibody-Gehäuserahmen ist deutlich schlanker gehalten und nur noch 5,9 Millimeter dünn. So erinnert das Apple-Tablet bei der Designsprache des Alu-Gehäuses an das iPhone 5. Während der Rahmen wie beim iPhone XS schrumpft, wächst die Bildschirmgröße bei etwa gleichbleibenden Maßen (247,6×178,5×5,9 Millimeter) von 10,5 auf 11 Zoll in der Diagonalen. Die Handhabung durch den geschrumpften Rahmen erfordert anfangs etwas Umgewöhnung, wenn man beim Festhalten nicht andauernd auf den Bildschirm tatschen will.

Da bleibt natürlich kein Platz mehr für den Home-Button mit integriertem Touch-ID-Fingerabdrucksensor. Stattdessen lässt sich das neue iPad Pro außer per PIN-Code nun auch per Gesichtserkennung entsperren. Weitere wichtige Unterschiede zu den iPhone-X-Modellen: Das TrueDepth-Kamerasystem, das die Gesichtserkennung Face ID ermöglicht, ist komplett im Rahmen verbaut, eine Aussparung im Display (Notch) gibt es nicht. Anders als beim iPhone funktioniert die Face-ID-Entsperrung auch, wenn man das iPad quer hält. Und: Wie bei den iPhones fällt auch im iPad Pro der Klinkenanschluss für herkömmliche Kabelkopfhörer weg. Gut: Das iPad ist mit einem Gewicht von 468 Gramm angenehm leicht.

iPad Pro (2018) 11 Zoll: Mega-Display ohne OLED
Das 11-Zoll-Display nutzt eine ähnliche LCD-Technik wie im iPhone XR. Das „Liquid Retina Display“ bietet mit 2388×1668 Pixeln eine Schärfe von 264 Pixel pro Zoll (ppi), was bei normalem Abstand für das menschliche Auge scharf genug ist. Das flüssige 120-Hertz-Panel nutzt einen großen Farbraum (P3-Norm) und wie die Vorgänger Apples True-Tone-Technik, womit sich die Farbtemperatur an das Umgebungslicht anpasst. Apple gibt bei der Helligkeit 600 Nits beziehungsweise Candela an, was für Tablet-Verhältnisse sehr hell ist. Tatsache: Im Test ist das iPad mit 634 Candela pro Quadratmeter sogar noch heller, sodass sich sowohl im grellen Kunstlicht drinnen als auch draußen bei strahlender Herbst-Sonne die Inhalte problemlos ablesen lassen. So starke Kontraste (das iPad kommt auf 1.632:1, das iPhone XS auf 8.471:1) und knallige Farben wie bei den in iPhone X und iPhone XS verbauten OLED-Bildschirmen erreicht das neue iPad zwar nicht, das LCD liefert dafür aber eine extrem hohe Farbtreue von 98 Prozent und ein hervorragendes Bild. Schade ist nur, dass viele Apps durch das lang gezogene Format an den Seiten derzeit noch nicht angepasst sind und so mit einen kleinen schwarzen Rand daherkommen.

iPad Pro (2018) 11 Zoll: Tempo-Biest mit Xbox-Grafik
Beim Prozessor setzt Apple auf den A12X – eine überarbeitete Version des pfeilschnellen Chips des iPhone XS, mit dem die Smartphones neue Temporekorde setzen. Vor allem bei leistungshungrigen Spielen und Augmented-Reality-Anwendungen ist das spürbar. Laut Apple ist die Grafikleistung vergleichbar mit dem Einsteigermodell der Xbox (One S) oder der PS4. Tatsächlich sehen Spiele wie „NBA 2K19“ aus wie auf der heimischen Spielekonsole. Der interne Speicher reicht von 64, 256 und 512 Gigabyte (GB) bis hin zu 1.024 GB (1 Terabyte). Und wie bei den XS-iPhones packt Apple 4 Gigabyte Arbeitsspeicher in die Tablets. Nur die sündhaft teure 1-Terabyte-Version kommt mit 6 Gigabyte RAM. Wer sich die gönnen will, sollte vorher seinen Kontostand prüfen …

iPad Pro (2018) 11 Zoll: USB-C statt Lightning!
Ob iPhone oder iPad, bislang kannten iOS-Geräte nur eine datenfähige Kabelverbindung – per Lightning-Buchse. Beim iPad Pro 2018 geschieht das zuvor Undenkbare: Apple baut einen USB-C-Anschluss ein! Damit schließen Nutzer teils Zubehör der PC-Welt ohne Adapter an und laden mit dem iPad externe Geräte, mit einem passenden Adapter sogar iPhones. Die USB-C-Schnittstelle unterstützt Datenübertragungen nach USB-3.1-Standard der 2. Generation. Externe Monitore lassen sich mit einer Auflösung von bis zu 5K ansteuern und spiegeln den Inhalt dann 1:1 wieder.

iPad Pro (2018) 11 Zoll: Verbesserte Kamera
Im iPad Pro ist eine Hinterkamera mit der vom iPhone XS gewohnten Auflösung von 12 Megapixeln verbaut. In der Kamera sind neue Sensoren verbaut, die dank Smart-HDR-Funktion etwas höhere Kontraste bieten. Videos nimmt das iPad Pro in 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Die Frontkamera bietet nach wie vor 7 Megapixel, allerdings auch die vom iPhone XS bekannte Porträt-Funktion. Dazu unterstützt Facetime-Gruppen-Videoanrufe von iOS 12.1. Die beim Vorgängermodell guten vier Lautsprecher hat Apple weiter verbessert. In der Hand entsteht so ein erstaunlich satter und räumlicher Klang, was im Vergleich zum normalen iPad (2018) gerade beim Schauen von Filmen oder Serien ein großer Vorteil ist.

iPad Pro (2018) 11 Zoll: LTE-Version mit eSIM
Das iPad Pro (2018) ist optional als LTE-Version (4G) zu bekommen, theoretisch mit einem Tempo von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. In deutschen Mobilfunknetzen ist diese Geschwindigkeit bislang nicht nutzbar. Wichtiger ist daher die eSIM, die das iPad nun ebenso wie das iPhone XS und iPhone XS Max unterstützt. Allerdings ist im iPad keine Dual-SIM-Funktion möglich, also keine Kombination von eSIM und echter Nano-SIM. Neben dem schnellen WLAN-ac-Standard beherrscht das iPad auch Bluetooth 5.0.

USB-C: Schnelles Laden inklusive
Dank USB-C und Power-Delivery-Standard hat Apple seine Schnellladefunktion verbessert. So liefert der Hersteller erstmals ein 18-Watt-Netzteil mit, statt des bisher bei iPads üblichen 12-Watt-Netzteils. Apple gibt eine Laufzeit von zehn Stunden an. Apple hält hier Wort! Im COMPUTER BILD-Testlabor schaffte das iPad Pro 11 im intensiven Nutzungs-Mix 10 Stunden und 40 Minuten mit einer Ladung. Damit hält das neue iPad zehn Minuten länger durch als das 10,5-Modell. Wer mehr Ausdauer braucht, fährt mit dem günstigen iPad (2018) und den genau zwölf Stunden an Energie besser. Bei geringer Nutzung packt das Pro 11 ordentliche 31 Stunden und 32 Minuten – knapp 30 Minuten mehr als das 10,5er.

Neue Tastatur, neuer Apple Pencil
Auch beim Zubehör hat Apple nachgelegt: Es gibt ein neues Tastatur-Cover. Das iPad Pro 11 (2018) verfügt über einen magnetischen Anschluss für Peripherie wie Tastaturen. Beim bisherigen iPad Pro 10.5 (2017) hielt die Magnetverbindung im Vergleich zum günstigeren iPad 2018 oft nicht stark genug. Das „Smart Keyboard Folio“ schützt Vorder- und Rückseite des iPad Pro und wirkt wesentlich stabiler, was ein besseres Tippen auf dem Schoß ermöglicht. Zusätzlich gibt es einen frischen Apple Pencil, der magnetisch am iPad-Rahmen hält und sich dabei sogar durch dieses drahtlos laden lässt. Der Pencil bietet neue Bedienmöglichkeiten: Durch einen eingebauten Touch-Sensor wählen Nutzer Menüs durch Tippen auf den Stift aus – das ist intuitiv und geht gut von der Hand.

Apple iPad Pro 2018: Release, Preis
Die neuen Modelle des iPad Pro 11 (2018) sind ab sofort erhältlich. Die günstigste WiFi-Variante des iPad Pro 11 Zoll (mit lediglich 64 GB, ohne LTE und GPS) kostet in Deutschland 879 Euro, die LTE-Variante (WiFi + Cellular) mindestens 1.049 Euro. Mit 256 GB kostet das iPad Pro 11 Zoll 1.049 Euro, mit 512 GB 1.269 Euro und mit 1 Terabyte 1.709 Euro. Für die LTE-Version sind jeweils 170 Euro Aufpreis zu berappen. Der frische Apple Pencil schlägt mit 135 Euro zu Buche, das neue Smart Keyboard Folio für das iPad Pro in der 11-Zoll-Variante mit 199 Euro.

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Von bella