Das erste Mal seit 2012 bringt Apple einen iMac im komplett neuen Design. Er ist damit der erste Mac überhaupt, der von Grund auf um den M1-Chip von Apple aufgebaut wurde und kommt gleich mit einem größerem 24-Zoll-Display.
Der neue iMac ist vor allem eins: bunt! Gleich sieben verschiedene Farben spendiert Apple dem All-in-One-Rechner. Das erinnert uns ein wenig an den Januar 1999, als Apple die erste iMac-Generation (noch mit Röhrenmonitor) überarbeitete, in fünf Farben herausbrachte und damit den beispiellosen Siegeszug des Knuddel-Mac fortsetzte.
Die jüngste Inkarnation wird nun noch schlanker im Profil. Nur noch 11 Millimeter ist das Alu-Gehäuse dick und das komplett durchgängig, ohne jegliche Wölbung. Das markante Kinn unterhalb des Displays gibt es weiterhin, aber der Apfel auf der Vorderseite ist verschwunden. Irgendwie wirkt der iMac wie ein überdimensionales iPad und technisch ist dieser Gedanke gar nicht so weit weg.
M1 im iMac
Möglich macht dieses schlanke Gehäuse der M1-Chip, der trotz extrem hoher Leistung deutlich weniger Strom verbraucht, als die bisher im iMac eingesetzten Intel-Prozessoren. Dadurch kann die Kühlung schlanker ausfallen. Zwei kleine Lüfter sollen für ausreichende Wärmeabfuhr sorgen. Den M1 setzt Apple bereits im Macbook Air, Macbook Pro 13 Zoll und Mac Mini ein. Mit dem iMac kommt nun der nächste Formfaktor in den Genuss des Apple-Silicon-SoC (System on a Chip). Sowie es sich bisher darstellt, handelt es sich um die gleichen, schon bekannten M1-Chips mit 8 CPU-, 8 GPU-, 16 Neural-Engine-Kernen, 8 GB RAM und 256 GB SSD. RAM und SSD-Speicher lassen sich nicht nachträglich aufrüsten. Genau wie bei den schon bekannten M1-Macs gibt es aber Varianten mit 16 GB RAM und 512 GB SSD, gegen Aufpreis, versteht sich. Die SSD kann man beim Kauf sogar auf 1 TB oder gar 2 TB konfigurieren. Die Aufpreise für den SSD-Speicher sind allerdings noch nicht bekannt.
Auguren, die auf einen besseren Chip (M1X) mit mehr RAM spekuliert hatten, wurden also enttäuscht, aber man kann davon ausgehen, dass Apple auch das große Intel-iMac-Modell mit 27-Zoll-Diagonale noch in diesem Jahr durch einen M1-iMac ersetzen wird. Das wäre dann der richtige Zeitpunkt für einen M1X-Chip.
24-Zoll-Display
Der neu vorgestellte iMac ersetzt zunächst also das 21,5-Zoll-Modell und bekommt ein 4,5-K-Display mit 24-Zoll-Diagonale. Es löst 11,4 Megapixel auf und soll einen erweiterten Farbraum (P3) abbilden. Dank True-Tone-Technologie passt es sich farblich an das Umgebungslicht an. Das kennen wir schon vom Macbook Pro.
Neu ist auch die eingebaute Facetime-HD-Kamera, die nun immerhin eine 1080p-Auflösung bietet und auf der im M1-Chip vorhandenen Neural-Engine aufsetzt. Dadurch soll sich die Bildqualität deutlich verbessern, was vor allem für bessere Videokonferenzen sorgen soll, die man ja gerade in Zeiten von Home-Office gut gebrauchen kann.
Auch das Sound-System hat Apple überarbeitet. Insgesamt sechs Chassis kommen zum Einsatz. Darunter sind zwei Paar Force-Cancelling-Bass-Treiber. Ein ähnliches Konzept setzt Apple bereits beim 16-Zoll-Macbook Pro ein, das wirklich einen erstaunlichen Sound an den Tag legt. Laut Apple soll das Audio-System 3D Audio bei der Wiedergabe von Videos mit Dolby Atmos Encoder unterstützen. Auf die Klangqualität darf man also gespannt sein.
Anschlüsse, viermal USB
Der M1 unterstützt bekannt zwei Thunderbolt/USB-4-Ports und genau die findet man nun auch im 24-Zoll-iMac. Allerdings hat Apple zwei zusätzliche USB-3-Typ-C Ports integriert, was den Anschluss von viel externer Peripherie ein wenig erleichtert. Kurios: Es gibt auch einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, der sitzt aber nicht im iMac-Gehäuse, sondern im externen Netzteil und wird durch ein spezielles Stromkabel an den iMac weitergeführt. Wenn man bedenkt, dass Ethernetanschlüsse sowieso häufig unten in der Wand oder direkt im Fußboden (über Bodentanks) verlegt werden, ist das vielleicht gar keine schlechte Idee. Ein Kabel weniger, dass auf den Schreibtisch hoch verlegt werden muss. Das Stromkabel selbst hält übrigens magnetisch auf der Rückseite des iMac. Magsafe lässt grüßen.
Touch-ID-Sensor in der Tastatur
Viele hatten das für unwahrscheinlich gehalten, doch Apple macht es wahr: Der Fingerabdrucksensor wandert in die neue drahtlose Tastatur des iMac. Das ist kein trivialer Schritt, denn damit muss gleichzeitig der Sicherheitschip „Secure Enclave“ direkt in der Tastatur verbaut sein. Noch ist es nicht ganz klar, aber das könnte dazu führen, dass Tastatur und iMac eine fest verbundene Einheit bilden, die sich nicht so einfach austauschen lassen. Einmal gekoppelt, könnte die Tastatur also nicht mehr so ohne Weiteres an einem anderen Mac verwendet werden, oder umgekehrt der iMac nicht mehr mit einer anderen Tastatur. Ob das wirklich so ist, wird erst ein Test zeigen. Warum Apple stattdessen nicht auf Face-ID setzt, bleibt unklar. Das ließe sich technisch deutlich einfacher realisieren, wenngleich die Face-ID-Kamera (wie sie im iPhone und iPad Pro seit Langem zum Einsatz kommt) sicher teurer sein dürfte als der Touch-ID-Sensor. Tastatur, Maus und Trackpad kommen nun auch in den zum Gehäuse passenden sieben Farben.
Einstiegsmodell mit deutlich weniger Funktionen
Interessant ist, dass Apple das iMac-Einstiegsmodell (1450 Euro) deutlich abspeckt. Hier gibt’s nur vier statt sieben Farben, den M1 mit 7 (statt 8) GPU-Kernen, keine zusätzlichen USB-3-Typ-C Ports und auf den Ethernetanschluss im Netzteil und auf den Touch-ID-Sensor im Keyboard muss man auch verzichten.
Der Mittelklasse-iMac mit all diesen Features kostet mit 1670 Euro lediglich etwas mehr als 200 Euro mehr. Man fragt sich, wer dann überhaupt das Einstiegsmodell kaufen soll? Vermutlich ist es eher dem Bildungsbereich vorbehalten.
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