Die Koreaner preschen 2021 ganz früh vor und stellen bereits im Januar ihre Top-Smartphones des Jahres in die Verkaufsregale. Wie im letzten Jahr handelt es sich um drei Geräte: Den Einstieg markiert das relativ kompakte Galaxy S21, gefolgt vom S21+. Das Nonplusultra bei Ausstattung und Preis markiert wieder ein Ultra-Smartphone, das Galaxy S21 Ultra.
5G ist Standard
Alle Smartphones der S21-Serie werden mit 5G ausgestattet sein, weshalb sich der Zusatz „5G“ eigentlich erübrigt. Samsung hält aber daran fest (es heißt also eigentlich „Galaxy S21 Ultra 5G“), wahrscheinlich, weil in einigen wenigen Märkten noch 4G-Varianten verkauft werden. Deutschland gehört aber nicht dazu. Es verfestigt sich damit ein Trend, der schon im Vorjahr absehbar war: 5G ist eine Normalität und keine Besonderheit mehr. Kein Mobilfunkstandard hat sich in der Vergangenheit so schnell in der Breite durchgesetzt wie der LTE-Nachfolger.
Neues Design mit integrierter Kameraeinheit
Wieder bestehen die Phones aus ganz viel Glas vorne und hinten (Gorilla Glas 7), das von einem Metallrahmen eingefasst wird. Alle Phones, bis auf eines: Das kleinste und günstigste Modell der Serie, das Galaxy S21, hat auf der Rückseite nur Polycarbonat. Samsung verweist auf die höhere Bruchresistenz, aber wir halten das für einen klaren Nachteil. Kunststoff ist haptisch nicht so hochwertig und hat in der Premium-Klasse (das S21 startet bei 849 Euro UVP) nichts verloren.
Die auffälligste Neuerung betrifft die Kameraeinheit auf der Rückseite, die nun seitlich in den Rahmen übergeht und damit nicht mehr wie ein Fremdkörper wirkt. Sie steht zudem nicht mehr so weit heraus wie bei der Note-Serie und bei den Vorgängern: 1,9 Millimeter (S21 Ultra) sind immer noch mächtig, aber weniger als beim Note 20 Ultra (2,7 Millimeter) und als beim S20 Ultra (2,3 Millimeter).
Während das S21 Ultra nur in Schwarz und weiß angeboten wird, gibt es vom S21+ auch eine violette Variante, die größte Auswahl bietet das S21 mit vier Farben: violet, grau, weiß und pink. Weitere Farbvarianten bietet Samsung exklusiv über seinen Online-Shop an. Alle Geräte sind ausschließlich mit matter Rückseite erhältlich.
S Pen optional für das Ultra
Der von der Note-Serie bekannte S Pen wird erstmals auch von der S-Serie unterstützt, allerdings nur vom S21 Ultra. Der S Pen wird optional als Zubehör angeboten, zusammen mit einer Schutzhülle, die auch als Dock für den S Pen dient, weil der Stift beim S21 Ultra ja nicht im Gerät verankert werden kann. Den Preis hat Samsung noch nicht bekannt gegeben.
Schwergewichtler mit Riesendisplays
Die Displays bieten die Top-Qualität, die man von Samsung gewohnt ist. Eine adaptive Bildwiederholrate von 120 Hertz ist Standard, genauso wie die OLED-Technologie mitsamt HDR10+. Bei der Auflösung prescht das Ultra mit 3.200×1.440 Pixel auf 6,8 Zoll vor, bei den anderen beiden Modellen müssen 2.400×1.080 Pixel auf 6,7 Zoll (S21+) beziehungsweise 6,2 Zoll reichen. Ein weiterer wichtiger Unterschied: Während das OLED beim Ultra an den langen Seiten gerundet ist, haben die Displays von S21 und S21+ eine plane Oberfläche. Bei allen Modellen kann man die höchstmögliche Auflösung und die höchste Bildwiederholrate (adaptiv) gleichzeitig aktivieren.
Die großen Displays haben aber ihren Preis: Mit 228 Gramm ist das S21 Ultra ein echter Schwergewichtler, der sich zudem mit 165 x 76 x 9 Millimeter ordentlich Platz in der Hosentasche genehmigt. Beim S21+ sieht es etwas besser aus. Mit 202 Gramm und 161 x 76 x 8 Millimeter ist das Phone aber wuchtiger als der Vorgänger mit 162 x 74 x 8 Millimeter und 188 Gramm. Das S21 wirkt im Vergleich mit 172 Gramm und 152 x 71 x 8 Millimeter wie ein Kompaktmodell.
Kamerasystem: Große Unterschiede
Beim Kamerasystem muss man einen Trennstrich ziehen zwischen dem S21 Ultra und den anderen beiden S21-Modellen. Das Ultra-Modell bildet mit Vierfach-Optik (davon ein optisches 10xZoom), Laser-Autofokus und hochauflösender 40-Megapixel-Selfie-Kamera die Speerspitze im Portfolio, bei S21+ und S21 kommt rückseitig eine Triple-Optik und vorne eine 10-Megapixel-Kamera zum Einsatz. Die Besonderheit: Das Kamerasystem besteht hier aus zwei Weitwinkel-Brennweiten, hinter einer sitzt ein hochauflösender 64-Megapapixel-Sensor, der per Cropping auf 12 Megapixel einen dreifachen optischen Zoom realisiert. Diesen Aufbau findet man auch bei den Vorgängermodellen, bei denen sich in der Praxis keine Nachteile gegenüber dem Ultra ergaben – im Gegenteil, das S20+ lieferte in unserem quality benchmark sogar die bessere Fotoqualität.
Im Profi-Modus kann das S21 Ultra 12 Bit RAW aufnehmen, das seien 64x mehr Farbinformationen im Vergleich zu 10 Bit erklärt Samsung mit Verweis auf einen „Wettbewerber“ – damit ist natürlich Apple gemeint.
Videos gelingen bei allen Modellen mit hochauflösenden 8K, wobei 4K die bessere Wahl sein dürften – zumindest auf dem S20 Ultra waren 8K eine Enttäuschung). Neu ist das Multi-Kamera-Standby, das Samsung auch mit dem passenden Namen „Directors View“ beziehungsweise „Regieansicht“ versehen hat: Alle drei Brennweiten (Tele, Weitwinkel, Ultra-Weitwinkel) werden in Live-Miniaturansichten in der Kameravorschau eingeblendet und man kann während der Aufnahme zwischen den unterschiedlichen Brennweiten hin- und her schalten.
Neues SoC auf dem Niveau eines Snapdragon 888
Die Regieansicht erfordert eine enorme Rechenkraft, mit dem Exynos 2100 ist das passende SoC integriert. Im ultramodernen 5-Nanometer-Verfahren gefertigt und mit der gleichen Anordnung der 8 Kerne (1x Cortex X1 + 3x Cortex A78 + 4x Cortex A55) wie Qualcomms 2021er-Flaggschiff Snapdragon 888 dürfte eine ähnliche Performance erreicht werden.
Das SoC wird flankiert von 12 (Ultra) beziehungsweise 8 GB RAM. Der interne Speicher fasst 512/256/128 GB (Ultra) beziehungsweise 256/128 GB. Samsung verzichtet bei allen Modellen auf eine Klinkenbuchse und einen micro-SD-Einschub.
Akkukapazität nahezu gleichbleibend
Beim Akku gibt es keine Neuigkeiten, kabelloses Aufladen ist wieder in beide Richtungen möglich und im Vergleich mit den Vorgängern ist die Kapazität gleich geblieben, das bedeutet: 5.000 mAh beim Ultra und 4.000 mAh beim S21. Beim S21+ wurde die Kapazität erhöht von 4.500 auf 4.800 mAh. Samsung hat mit der S20-Serie im connect-Test gute Laufzeiten realisieren können (ca. 9 Stunden), die Nachfolger dürften hier ebenfalls nicht enttäuschen.
Enttäuschend ist dagegen die Entscheidung der Koreaner, weder Netzteil noch Kopfhörer mitzuliefern. Natürlich spielt der Umweltaspekt eine Rolle, aber bei einem Premium-Produkt sollte es zumindest möglich sein, das Zubehör bei Bedarf kostenlos nachzufordern. Auch beim Schnellladen hätten wir uns mehr gewünscht. Samsung drosselt bei 25 Watt und verweist auf die Lebensdauer des Akkus. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass der Akku bei Huawei und Co, die mit 50-60 Watt nachtanken, früher seine maximale Aufnahmefähigkeit verliert? Das wird erst die Zeit zeigen.
Preise und Verfügbarkeit
Alle drei Modelle werden ab dem 29. Januar in Deutschland erhältlich sein, das Ultra mit 128/256/512 GB Speicher für 1.249/1.299/1.429 Euro; das S21+ für 1.049/1.099 Euro (128/256 GB) und das S21 für 849/899 Euro, ebenfalls mit 128 oder 256 GB Speicher.
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