Mit der iPhone-12-Serie hat Apple so viele Geräte wie nie zuvor vorgestellt – das aktuelle Portfolio des Herstellers umfasst nun sieben iPhones. Wir erklären die Unterschiede und sagen, welches man vielleicht besser nicht kaufen sollte.
Apples iPhone-Kosmos ist in diesem Jahr um fünf neue Geräte gewachsen. Im März hatte der Hersteller sein iPhone SE (2020) neu aufgelegt und Mitte Oktober 2020 kamen mit dem iPhone 12 Mini, iPhone 12 sowie iPhone 12 Pro und 12 Pro Max vier weitere Modelle hinzu.
So viele Smartphones hat Apple noch nie innerhalb eines Jahres auf den Markt gebracht. Vor allem die iPhone-12-Serie zeichnet sich durch den neuen A14-Bionic-Prozessor, ein robusteres Schutzglas, das als „Ceramic Shield“ bezeichnet wird, sowie verbesserte Kameras und ein neues Design aus. Nicht zu vergessen sind auch 5G und die Wiederbelebung des Magsafe-Brandings für neue, kabellose Ladelösungen und diverses Zubehör, mit dem Apple sich eine goldene Nase verdienen könnte.
iPhone 12 und 12 Pro Max: Die 2020er-Topmodelle
Die Speerspitze in Apples 2020er-Portfolio sind zweifelsohne die beiden iPhone-12-Pro-Modelle mit 6,1- respektive 6,7-Zoll-Bildschirm. Beide besitzen einen Edelstahlrahmen und drei Kamerasensoren plus Lidarscanner auf der Rückseite. Neben einer Weit- und Ultraweitwinkelkamera, die auch in den iPhone-12-Geräten ohne Pro verbaut sind, hat Apple eine zusätzliche Telefotokamera verbaut. Der Lidarscanner soll nicht nur für Augmented-Reality-Anwendungen genutzt werden können, sondern auch einen schnelleren Autofokus bei schlechten Lichtverhältnissen und Porträts im Nachtmodus bieten.
Zwischen den Pro-Geräten gibt es hinsichtlich der Kameraeigenschaften ein paar Unterschiede: Der Telezoom des 6,1-Zollers bietet eine zweifache optische Vergrößerung, während das Pro Max über einen bis zu 2,5-fachen optischen Zoom verfügt. Weiter unterstützen die Pro-Modelle Dolby-Vision-HDR-Video mit bis zu 60 fps, während die iPhone-12-Varianten dieses Format mit lediglich 30 fps liefern können.
Zudem steckt in der Weitwinkelkamera des knapp 230 Gramm schweren Pro Max ein 47 Prozent größerer Sensor als im iPhone 12 Pro (Test). Überdies hat Apple im Pro Max eine bessere optische Bildstabilisierung in Form eines neuen Sensor-Shift-Systems integriert. Laut Apple soll es ähnlich wie in DSLR-Kameras funktionieren, denn es stabilisiert anstelle der kompletten Kameraeinheit nur den Sensor. Dadurch soll eine schnellere und bessere Stabilisierung realisiert werden. Kurzum: Das iPhone 12 Pro bietet eine verbesserte Kamera, im Pro Max steckt derweil Apples derzeit bestes Kamerasystem, das jedoch noch in der Praxis getestet werden muss.
iPhone 12 und 12 mini – OLED jetzt auch in der Oberklasse
Die neuen, günstigeren Modelle sind in puncto Ausstattung abgesehen von Displaydiagonale und Akku weitgehend baugleich. Beide verfügen über die gleiche Kameraausstattung, die wiederum – abgesehen von der Telekamera – identisch mit der des iPhones 12 Pro ist. Erwähnenswert ist ferner, dass Apple bei seinen Nicht-Pro-Geräten erstmals auf OLED-Displays setzt, die bisher den Topmodellen vorbehalten waren.
Bemerkenswert sind die wenigen Unterschiede zwischen dem 12 und dem 12 Pro, weshalb man bei der Wahl zwischen den Geräten gut aufpassen sollte. Das 12 hat einen Alurahmen, während das 12 Pro mit höherwertigem Edelstahl daherkommt. Wie erwähnt, kommt das 12 Pro mit zusätzlicher Telekamera, Lidar und leicht besserem Dolby-Vision-Format. Preislich beginnt das 12 ab 876,30 Euro mit 64 Gigabyte Speicher, während das 12 Pro mit Basisspeicher von 128 Gigabyte bei 1.120 Euro startet. Wählt man das einfache iPhone 12 mit der gleichen Speicherkapazität, fallen schon über 915 Euro an. Hier sollte sich jeder überlegen, ob man die 200 Euro Differenz nicht doch besser ins Pro investiert. Vor allem im Falle einer Vertragsverlängerung oder beim Abschluss eines neuen Vertrags könnten die Unterschiede womöglich recht gering ausfallen.
Wer wiederum großen Wert auf ein farbenfroheres iPhone legt, dürfte mit dem iPhone 12 besser fahren, schließlich stehen hier fünf frische Farben zur Auswahl, während das Pro-Modell in vier dezente Farbgebunden – Gold, Weiß, Dunkelblau und Schwarz – verkauft wird.
Zwischen iPhone SE und 11: iPhone Xr mutet überflüssig an
Zwischen iPhone SE (2020) und iPhone 12 Mini hat Apple offenbar noch Platz für weitere Modelle und Preisregionen gesehen. Entsprechend bietet der Hersteller seinen 2019er-Bestseller iPhone 11 mit A13-Bionic-Chip weiterhin an. Es besitzt wie das iPhone 12 und 12 Pro ein 6,1-Zoll-Display, allerdings hat es noch ein IPS-Panel an Bord, das Inhalte weniger knackig darstellt. Ebenso fehlt dem 2019er-Modell noch ein 5G-Modem, was aber wohl derzeit noch zu verschmerzen ist. Die Kamera unterscheidet sich kaum von der des iPhone 12 – die Weitwinkelkamera des iPhone 12 hat lediglich eine lichtstärkere Blende. Die marginalen Unterschiede dürften sich in erster Linie bei schwachem Licht auswirken.
Um die Lücke zwischen iPhone SE (2020) und dem iPhone 11 zu schließen, bietet Apple zudem noch das zwei Jahre alte iPhone Xr für 564,40 Euro an. Einen Grund für das Gerät sehen wir nicht wirklich, denn der A13-Chip des iPhone SE (2020) ist performanter als der des A12, der im Xr steckt. Hinsichtlich der Kameras gibt es zwischen den beiden kaum Unterschiede. Bevor ihr zum zwei Jahre alten iPhone Xr greift, wählt besser das günstigere SE oder das iPhone 11. Beide Modelle erhalten außerdem mindestens ein Jahr länger iOS-Updates.
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