Zu Beginn der GSM-Ära war alles ganz einfach: Entweder das Mobiltelefon hatte Netz – oder es hatte keines. Dazwischen gab es nur ein ganz schmales Band mit besonders grauslicher Sprachqualität, doch besonders gut war der Klang auch bei bester Verbindung nicht.
Heute stellt sich die Situation ganz anders dar. Sind die Voraussetzungen bei Vertrag, Smartphone und Netzversorgung erfüllt, nimmt das Smartphone per LTE oder inzwischen sogar 5G Verbindung auf. Dies führt etwa bei LTE Advanced Cat 16 in allen drei zur Verfügung stehenden Bändern zu einer theoretischen Maximalgeschwindigkeit von 1 Gbit/s.
Schlechter Funk kostet Bandbreite
In der Praxis ist diese Carrier Aggregation (CA) mit drei Bändern noch eine Ausnahme und auch die theoretische Höchstgeschwindigkeit wird in den seltensten Fällen erreicht. Im connect-Netzwetter messen wir regelmäßig vereinzelte Höchstgeschwindigkeiten um die 250 Mbit/s. Doch auch die sind selten – und schon schlechter Empfang oder zu geringe Sendeleistung in einem Band können die LTE-Verbindung um die Hälfte drosseln. So liegen die Durchschnittsgeschwindigkeiten bei 4G in Städten je nach Netzanbieter zwischen 8,8 und 12,7 Mbit/s. In der Spitze werden meist zwischen 26,3 und 41,3 Mbit/s erreicht.
Ist die LTE-Funkleistung generell schwach und befindet man sich eher am Rand der Zelle, so nimmt die Signalstärke, die die Zelle vom Smartphone und das Smartphone von der Zelle empfängt, jedoch schnell ab. Und da unvermeidliche Störungen überall näherungsweise konstant sind, schleichen sich Fehler in die Übertragung. Das Netz versucht dies zu kompensieren, indem es weniger störanfällige Codierungen zur Übertragung wählt. Doch mit denen nimmt auch die Datenrate ab. Kommt es ganz schlimm, versucht das Netz von LTE auf ein stärkeres UMTS-Netz umzuleiten.
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Um dies zu verhindern, ist es sinnvoll, beim Smartphone-Kauf zunächst auf die Funkqualität bei LTE zu achten. Denn UMTS reduziert die Übertragungsrate auf 42 Mbit/s, und das ist der Idealfall. Steht nur ein Träger zur Verfügung, halbiert sich die Geschwindigkeit und große Entfernungen zwischen Smartphone und Zelle reduzieren auch hier die Transferraten weiter bis gegebenenfalls auf GSM zurückgeschaltet werden muss.
Fokus auf 4G-Qualität
Wer dies verhindern möchte und zudem die verminderte Sprachqualität sogenannter Halfrate-Codecs scheut, also mit Freunden, Verwandten und Geschäftspartnern lieber in HD-Qualität reden möchte, der tut gut daran, bei der Wahl seines Smartphones auf die Funkeigenschaften zu achten. Am wichtigsten ist dabei LTE, gefolgt von UMTS und GSM als Notnagel für die Telefonie an abgelegenen Orten und in älteren Repeater-Wagen der Deutschen Bahn.
Mit einem der in der Bildergalerie vorgestellten funkstarken Phones ist die bestmögliche Verbindung eine Selbstverständlichkeit. Das Ranking richtet sich nach der Punktezahl der Sende- und Empfangsqualität und der Benotung der einzelnen Funkstandards LTE, UMTS und GSM – wobei der Fokus auf guter 4G-Qualität liegt.
Hinweis: Durch die Testreform 2020 kann die Gesamtwertung gegenüber dem ursprünglichen Test abweichen. Die Empfangswertung wurde ebenfalls neu gewichtet, mit noch stärkerem Fokus auf LTE. Der neue Mobilfunkstandard 5G wurde zwar in den Test mit aufgenommen, die 5G-Frequenzen werden derzeit jedoch noch nicht bewertet, so lange sich der Standard noch nicht in der Breite durchgesetzt hat.
Platz 5: Google Pixel 4
Bei LTE und UMTS macht dem Pixel 4 keiner etwas vor: Das Smartphone erhält „sehr gut“ in beiden Kategorien. Leider zieht ein „ausreichend“ bei GSM die Wertung etwas nach unten. Insgesamt reicht es aber für 59 Punkte und Platz 5. Zu den weiteren Qualitäten des Pixel 4 gehören das 90-Hz-Display und die exzellente Dual-Kamera.
Platz 4: Google Pixel 4 XL
Das Pixel 4 XL unterschiedet sich vom Pixel 4 hauptsächlich durch die Größe: Es misst 6,3 Zoll, während das kleinere Modell nur auf 5,7 Zoll kommt. Die weitere Ausstattung ist weitgehend identisch. Dennoch hat das 4 XL beim Empfang die Nase vorn, wenn auch nur leicht: Es schafft bei GSM immerhin die Bewertung „befriedigend“.
Platz 3: Samsung Galaxy S10
Das Galaxy S10 erreicht beim LTE- und UMTS-Empfang die Note „sehr gut“, beim weniger wichtigen GSM-Empfang gibt es immerhin noch ein „gut“. Insgesamt landet das S10 mit 59 Punkten auf Platz drei. Das 6,1-Zoll-Smartphone aus dem Jahr 2019 überzeugte im Test auch mit guter Ausstattung und Performance und kann auch mit aktuelleren Modellen noch gut mithalten.
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Platz 2: Samsung Galaxy S10+
Das Samsung Galaxy S10+ kommt in der Empfangswertung wie die Kandidaten auf Platz drei bis fünf auf insgesamt 59 Punkte, hat mit einem „sehr gut“ in allen Empfangskategorien aber leicht die Nase vorn. Im Test überzeugte das S10+ außerdem mit guter Ausdauer und Performance. Auch die Kamera-Ausstattung ist mit einer Triple-Kamera hinten und einer Dual-Kamera vorne top.
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Platz 1: Huawei Mate 30 Pro
Das Huawei Mate 30 Pro liegt mit einer Empfangswertung von 60 Punkten vor allen anderen Kandidaten. Bei LTE und UMTS gibt es die Verbalnote „sehr gut“, bei GSM immerhin „gut“. Im Test überzeugt das Smartphone außerdem mit guter Kamera, hoher Ausdauer und brillantem Display. Ein Wermutstropfen ist die eingeschränkte App-Auswahl durch fehlende Google-Dienste.