Ein neues Notebook soll her, aber das Budget erlaubt keine großen Sprünge? Kein Problem: Schon ab 300 Euro reicht die Power zum Arbeiten. Acht Modelle im Testvergleich!
Keine Angst vor günstigen Notebooks: Bereits ab 300 Euro gibt es ordentliche Geräte, die für viele Nutzer völlig ausreichen. Und auch bei so wenig Geld bietet sich reichlich Auswahl: Das Testfeld reicht vom kompakten 13-Zoll- bis zum extragroßen 17-Zoll-Modell. Mit dabei ist sogar ein Convertible, das sich wahlweise als Notebook oder Tablet nutzen lässt. Genau hinschauen ist in dieser Preisklasse jedoch wichtig, denn die Unternehmen sparen bei den Geräten radikal Herstellungskosten. Das kann nervige Folgen haben, etwa wenig Tempo oder kurze Akkulaufzeiten. Muss es aber nicht, wenn die Bauteile mit Geschick zusammengestellt sind.
Günstige Laptops: Kleiner reist besser
Das Gehäuse bietet Herstellern viel Einsparpotenzial, was jedoch meist wortwörtlich zu Lasten des Gewichts geht. Und sich unterwegs bei den größeren Modellen deutlich bemerkbar macht: Das 17-Zoll-Notebook Asus Vivobook 17 bringt satte 2.163 Gramm auf die Waage, die 15-Zoll-Geräte von Dell, HP und Lenovo wiegen etwas weniger als zwei Kilogramm. Keine Backsteine wie früher, allerdings merklich schwerer als die kleineren 13- und 14-Zoll-Exemplare. Beim Trekstor Surfbook pendelt sich die Wage auf lediglich 1.229 Gramm ein, unter den 14-Zöllern ist das Medion Akoya E4251 mit 1.338 Gramm das leichteste. Erfreulich: Die Netzteile sind keine dicken Brocken, selbst das schwerste im Test wiegt nur 315 Gramm. Da braucht es nicht unbedingt eine Notebook-Tasche, oft reicht eine Hülle.
Günstige Laptops: Fast alle zeigen Full HD
Beim Bildschirm sparen Hersteller auch gern, aber nicht so stark wie früher: Mit einer Ausnahme stellen alle Displays Full HD (1920×1080 Bildpunkte) dar. Einzig das Asus hat ein 17-Zoll-Display mit 1600×900 Pixeln: schön groß, jedoch nicht besonders detailreich bei Fotos und etwas pixeliger bei der Schriftdarstellung. Reichlich Verbesserungspotenzial birgt die Farbtreue. Lediglich zwei Notebooks geben Farben genau wieder: das Trekstor und das Asus. Die Farbechtheit der anderen sechs bewerteten die Tester als „sehr gering“. Wer keine Fotos oder Videos bearbeiten möchte, bemerkt allerdings meist bloß eine etwas blasse Farbwiedergabe. Auf vier Modelle sollten Nutzer möglichst gerade schauen: Die Displays des Asus Vivobook 17, Dell Inspiron 15, HP 255 G7 und Lenovo V145-15 sind stark blickwinkelabhängig. Wer leicht schräg draufguckt, sieht ein dunkleres Bild; aus größerem Winkel verändern sich auch die Farben. Ein Hochglanz-Display mit etwas kräftigeren Farben (und mehr Spiegelungen auf der Oberfläche) haben nur das Acer Swift 3 und das Medion Akoya E4271.
Günstige Laptops: Deutliche Tempounterschiede
Gleich fünf Notebooks kommen mit einem kleineren Intel-Prozessor (Pentium Silver N5000) aus der etwas älteren Gemini-Lake-Serie. Die Geschwindigkeit unterscheidet sich teils massiv, trotzdem zeigt das Fünferpack, wie wichtig ein schneller Datenlieferant ist. Die Festplatte im Vivobook bremst den Chip so sehr aus, dass Office-Programme gerade einmal halb so schnell wie auf den beiden Medion-Geräten und dem Dell-Notebook laufen, bei denen Betriebssystem sowie Software auf einer SSD installiert sind. Dazwischen liegt das Trekstor-Modell mit seiner eMMC (embedded Multi Media Card): Das ist eine fest eingebaute Speicherkarte mit einfacherer Steuerelektronik als eine SSD. Diese bremst auch, aber nicht so stark – das Trekstor ist nur rund 15 Prozent langsamer.
Ein leicht stärkerer Prozessor bedeutet im Alltag jedoch nicht immer viel Komfortgewinn: Die Extrapower des Pentium 4417U im Acer spürt der Nutzer nicht. Deutlich flotter als alle anderen ist lediglich das HP mit seinem AMD-Chip Ryzen 3 2200U. Das Lenovo kommt ebenfalls mit einem Chip von AMD; der etwas ältere Athlon A9-9425 arbeitet allerdings sogar ein bisschen langsamer als die Pentium-Konkurrenz.
Mit leistungshungrigen Programmen, beispielsweise zur Videobearbeitung, ist ein günstiges Notebook schnell überfordert. Selbst das schnellste im Test, das HP, kommt da an seine Grenzen. Für Power-Nutzer ist ein teureres Gerät besser, etwa das Acer Swift 3 (2019) – das zeigt der Vergleich (Tabelle unten) mit dem kleineren Acer Swift 3 aus diesem Test. Das HP-Modell ist auch bei Spielen souverän vorn: Mit reduzierter Auflösung (1366×768 Pixel) schafft es immerhin 16 Bilder pro Sekunde; das ist aber zu wenig für flüssigen Daddelspaß. Die Konkurrenz mit Intel-Prozessoren ist noch viel langsamer – hier laufen Spiele als Diashow über den Schirm.
Günstige Laptops: Nur leises Ächzen unter Last
Ein Vorteil der schwächeren Prozessoren ist ihr geringer Stromverbrauch: Der Pentium N5000 schluckt selbst unter Volllast gerade einmal 6 Watt. Da reichen einfache Kühlsysteme, um die Wärme abzutransportieren. Vier Testkandidaten (Dell, beide Medion, Trekstor) kommen ganz ohne Lüfter aus und arbeiten somit geräuschlos. Immerhin: Bei den restlichen vier hört man die eingebauten Lüfter selten. Sogar das lauteste Notebook (HP) ist mit 1,1 Sone unter Volllast weit davon entfernt zu nerven. Im Normalbetrieb sind die Lüfter von Acer, Asus, HP und Lenovo mit 0,1 bis 0,3 Sone sowieso kaum hörbar.
Günstige Laptops: Nicht alle sind Langläufer
Ein weiterer Pluspunkt des meist geringeren Stromverbrauchs: Der Akku hält länger. Zumindest, wenn Hersteller der Versuchung widerstehen, eine kleinere Version einzubauen – so geschehen beim Trekstor: Das hält trotz Supersparprozessor nur gut drei Stunden durch. Die beiden Medion-Modelle mit gleichem Prozessor packen zwei Stunden mehr. Am längsten von der Steckdose weg darf das Acer: Hier sind über sieben Stunden beim Arbeiten drin, beim Videoschauen immerhin gut sechs Stunden. Das reicht für die ersten beiden Filme der „Herr der Ringe“-Trilogie – wenn man nicht die überlangen Fassungen (Extended Editions) genießen will. Die zwei Notebooks mit AMD-Prozessor halten nicht mit: Das HP muss nach dreidreiviertel Stunden Arbeit zum Laden, beim Gucken von Videos schaffen Sie lediglich den ersten Teil der „Ringe“. Das Lenovo ist noch schneller leer: Mit diesem Gerät sind bloß zweieinhalb Stunden möglich, bei Filmen & Co. sogar bloß knapp zwei.
Günstige Laptops: Ordentliche Ausstattung
Der kleine Preis erlaubt keine großen Sprünge bei der Ausrüstung, für den Einsatz als Office-Gerät reicht es aber – die Checkliste für günstige Notebooks (siehe unten) haken fast alle Testkandidaten komplett ab. Als kleines Goodie haben das HP und Lenovo ein DVD-Laufwerk. Das gibt es bei den anderen Kandidaten nur extern, kostet jedoch nicht die Welt: Das Preisschild des Testsiegers bei den externen DVD-Brennern, der Amicool GT31 L (Stand: Dezember 2019), zeigt beispielsweise lediglich rund 30 Euro. Da bleibt beim Kauf ein Budget für weiteres Zubehör übrig.
Checkliste: Das bieten Laptops für 400 Euro
·Prozessor: In den meisten Modellen ist ein Pentium N5000 eingebaut; der reicht für Office. Mehr Tempo gibt es selten – etwa, wenn ein Ryzen 3 im Notebook steckt.
·Arbeitsspeicher: 4 Gigabyte (GB) sind – leider – die Regel, 8 GB Arbeitsspeicher in dieser Preisklasse selten. Gut, wenn das Gerät aufrüstbar ist.
·SSD als Speicher: Für 400 Euro sollten 119 GB SSD-Speicher drin sein, besser 238 GB. Eine herkömmliche Festplatte bremst im alltäglichen Betrieb. Wer mehr Speicher braucht, schließt eine externe Festplatte an.
·WLAN und Bluetooth: Aktuelles WLAN-ac und Bluetooth sind Pflicht; besser geht es noch nicht. Notebook ohne diese Funktechniken sind veraltet – Finger weg!
Günstige Laptops: Auch für Vielschreiber
Das Acer und die Medion-Geräte zeigen, dass Tastatur und Touchpad bei günstigen Notebooks kein Plastikschrott sein müssen. Beim Medion Akoya E4271 tippen Nutzer optional direkt aufs Display. Dank seines Touchscreens lässt es sich auch wie ein Tablet nutzen (siehe Bild oben). Bei den restlichen fünf Testkandidaten sollten Käufer Probe tippen. So sind beispielsweise die Tasten beim HP etwas rau. Und bei den größeren Modellen mit zusätzlichem Ziffernblock müssen sich PC-Nutzer umstellen: Weniger Platz für die Tastatur im Vergleich zum Computer bedeutet kleinere und dichter gedrängte Tasten.
Günstige Laptops: Kaum aufrüstbar
Ein erschwingliches Notebook sollte ab Werk passend ausgestattet sein. Vor allem der Arbeitsspeicher muss reichen, denn der lässt sich nur bei der Hälfte der Testkandidaten (Acer, Dell, HP, Lenovo) erweitern. In den HP passt mit bis zu 32 GB besonders viel Arbeitsspeicher. Eine SSD mit mehr Speicherplatz einzubauen, klappt bei den Medion-Geräten und dem Trekstor sehr leicht – sie haben dafür eine Wartungsklappe. Ansonsten müssen Aufrüster das Notebookgehäuse aufschrauben. Nix für Anfänger, aber für erfahrene Schrauber kein Hexenwerk.
Günstige Laptops: Das passt alles ran
Zwei schnelle USB-Buchsen für eine externe SSD oder Festplatte, eine Kombibuchse für Kopfhörer oder Headset und eine HDMI-Buchse haben alle. So lässt sich schnell ein Monitor als zweites Display anstöpseln. Mit einem einfachen HDMI-Kabel gelingt das allerdings nur bei fünf Geräten – beim Medion Akoya E4251 und beim Trekstor ist ein Adapter von Mini-HDMI auf die gängige Größe oder ein Spezialkabel mit einem Mini-HDMI-Stecker nötig. Das Medion Akoya E4271 setzt auf DisplayPort über USB-C und findet daher am einfachsten an einem Monitor mit USB-C-Eingang Anschluss. Drei Notebooks (Asus, HP, Lenovo) bieten zusätzlich eine Netzwerkbuchse.
Fazit: Test günstiger Laptops
Das Acer Swift 3 ist der klare Testsieger und schrammt nur knapp an einer guten Note vorbei. Keine Selbstverständlichkeit in dieser Preisklasse! Doch die Mischung stimmt: Ordentliches Display und genug Tempo für Office sind für viele Anwender wichtiger – das Swift 3 arbeitet obendrein sehr leise und ist richtig ausdauernd. Noch günstiger, noch kleiner und noch leichter ist der Preis-Leistungs-Sieger Trekstor Surfbook A13. Dafür machen Käufer jedoch deutliche Abstriche bei Ausdauer und Ausstattung.
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