Das Surface Neo ist die erste Überraschung auf dem Surface-Event 2019 in New York. Es ist das erste Surface-Tablet mit zwei Displays. Warum Microsoft darin eine neue Kategorie sieht, verrät COMPUTER BILD.
Seit Jahren munkelt man in der Tech-Branche über ein faltbares Surface-Gerät, Codename „Centaurus“. Doch was Microsoft auf dem großen Surface-Event am 2. Oktober vorstellte, überrascht dennoch: Das Surface Neo ist das erste Microsoft-Gerät mit zwei Displays. Während die anderen Neuheiten eher klassische Notebooks wie das Surface Laptop 3 oder Convertibles wie das Surface Pro 7 und das ultramobile Surface Pro X sind, soll das Surface Neo gemeinsam mit dem ebenfalls vorgestellten Klapp-Smartphone Surface Duo für eine neue Generation von Surface-Geräten stehen. Microsoft-Hardware-Chef Panos Panay stellte das Surface Neo als wegweisend für eine „neue Kategorie“ an Geräten vor.
Surface Neo: Die Technik
Faltbare Smartphones wie das Samsung Galaxy Fold oder das Huawei Mate X haben den Boden für Bildschirmen bereitet. Allerdings setzt das Surface Neo nicht auf ein faltbares Display. Stattdessen besteht es im Kern aus zwei sehr dünnen (2 x 5,3 mm), mit einem Scharnier verbundenen Displays (9 Zoll). Das Scharnier ermöglicht ein Umklappen der Bildschirme um bis zu 360-Grad. Es lässt sich also wahlweise mit beiden Displays aufgeklappt wie eine einzige Tablet-Fläche nutzen. Dass Microsofts deutscher Chefdesigner Ralf Groene Scharniere konstruieren kann, hat er bereits beim ersten Surface Book und später beim Surface Studio bewiesen. Dank des Scharniers lassen sich die Displays stufenweise um bis zu 360 Grad umklappen, das Surface Neo wird zum Verwandlungskünstler:
Variante 1: Das Surface Neo wird flach auf dem Tisch aufgeklappt. Dann lassen sich beide Displayhälften wie bei einem zusammenhängenden Display nutzen. Variante 2: Man hält es wie ein Buch, verteilt dabei verschiedene Apps auf beide Displays. Variante 3: Es klappt wie ein Laptop auf dem Tisch auf, wobei ein Display als Touchpad, Tastatur oder Grafiktablet dient. Variante 4: Man klappt es komplett um, nutzt nur ein Display wie ein normales Tablet. Variante 5: Es lässt sich etwa für Präsentationen wie ein Zelt aufstellen, so dass die Präsentation auch für die Zuschauer auf der anderen Seite des Tisches zu sehen ist.
Surface Neo: Prozessor von Intel
Das Gewicht beträgt 655 Gramm. Angetrieben wird es von dem neuartigen Intel-Lakefield-Prozessor, der ähnliche stromsparende Mehrkern-Prozessor-Technologien wie Smartphone-Prozessoren anwendet, dabei aber nicht auf eine ARM-Prozessorarchitektur, sondern auf Intels X86er-Logik setzt. Somit sollen auch übliche Windows-Programme laufen.
Surface Neo: Ein Gerät für die nächste Dekade
Für Microsoft-Chef Satya Nadella geht es bei den neuen Geräten nicht nur um das Konsumieren: „The next decade is about creation.“ Microsofts-Hardware-Chef Panos Panay versprach auf dem Event neue Plattformen und Formvarianten. In Zeiten, wo Smartphone-Prozessoren PC-Niveau ereicht haben und Internet per LTE so schnell ist wie DSL, wittert Microsoft offenbar eine Chance für eine neue Generation von Geräten zum mobilen Arbeiten.
Surface Neo: Es kann telefonieren, auf Umwegen
Das neue Falt-Surface ist kein Smartphone, doch wie alle Windows-10-Geräte kann es telefonieren, zumindest indirekt. Das funktioniert mit Hilfe der in einigen neuen Samsung-Smartphones wie dem Galaxy Note 10 oder Galaxy S10 integrierten Link-zu-Windows-Funktion, die auch separat als Link-zu-Windows-App im Play Store zum Nachinstallieren angeboten wird.
Surface Neo: Windows X statt Windows 10
Das Surface Neo läuft nicht mit normalem Windows, sondern (wie das Surface Pro X) mit einer speziellen Windows-Version, genannt Windows X. Dahinter verbirgt sich eine Art Lite-Version von Windows 10, die Microsoft als Alternative zu Chrome OS positioniert. Normale Windows-Programme laufen ebenfalls. So soll Windows X vor dem Schicksal von Windows RT bewahrt werden.
Windows RT war zwar ebenfalls schlank, schnell und modern aufgebaut, konnte aber keine klassischen PC-Programme ausführen. Das Gerücht, nach dem auf dem Faltgerät neben Microsofts universellen Apps auch Android-Anwendungen funktionieren sollen, entpuppte sich als falsch. Möglicherweise haben die Quellen damit das ebenfalls vorgestellte Android-Klapp-Smartphone Surface Duo gemeint.
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